Park bestreitet Verstrickung in kriminelle Machenschaften
Zuvor verließ Park das Blaue Haus – den Amtssitz des Präsidenten – und kehrte nach mehr als vier Jahren wieder zu ihrer privaten Residenz im Süden von Seoul zurück. Am 11.03.2017 hatten Zehntausende Südkoreaner ihre Verhaftung gefordert. Es war die erste öffentliche Äußerung der konservativen Politikerin nach ihrer Amtsenthebung durch das Verfassungsgericht am 10.03.2017. Bei zahlreichen Anhängern, die sie jubelnd vor der Residenz empfingen, entschuldigte sich Park, dass sie die fünfjährige Amtszeit nicht beendet habe. Im Korruptionsskandal um eine langjährige Freundin hatte Park stets bestritten, in kriminelle Handlungen verstrickt zu sein.Demonstrationen von Gegnern und Anhängern
Nach den Demonstrationen in den vergangenen Monaten, bei denen Hunderttausende den Rücktritt Parks gefordert hatten, feierten die Teilnehmer einer Anti-Park-Demonstration am 11.03.2017 in Seoul die Amtsenthebung. Zugleich forderten sie, dass ihr der Prozess gemacht und sie bestraft werden müsse. Nicht weit davon entfernt protestierten Anhänger Parks gegen deren Entmachtung.
Verfassungsrichter werfen Park Amtsmissbrauch vor
Der Skandal um Parks Vertraute Choi Soon Sil hat das Land seit Monaten aufgewühlt. Im Dezember 2016 hatte das Parlament ein Amtsenthebungsverfahren gegen Park eingeleitet, am 10.03.2017 wurde sie endgültig abgesetzt. Aus Sicht der Verfassungsrichter hatte Park ihrer Freundin die Einmischung in die Regierungsgeschäfte erlaubt und ihre Macht zugunsten von Chois Interessen missbraucht. Choi soll dank ihrer Beziehungen zu Park Unternehmen genötigt haben, ihre Stiftungen und Organisationen mit Millionen zu fördern.
Bisher drei Tote bei Demonstrationen
Nach gewalttätigen Protesten von Park-Anhängern am 10.03.2017 stieg die Zahl der Toten auf drei. Ein 74-jähriger Teilnehmer der Demonstration starb nach Berichten südkoreanischer Sender am 11.03.2017 in einem Krankenhaus. Der Mann sei während der Proteste zusammengebrochen. Am 10.03.2017 waren zwei ältere Teilnehmer ums Leben gekommen. Einer von ihnen wurde bei Zusammenstößen mit der Polizei von einem Lautsprecher getroffen, der sich von einem Polizeifahrzeug gelöst hatte.