Steu­er­zah­ler­bund for­dert deut­li­che Ent­las­tung bei der Grund­er­werb­steu­er

Der Bund der Steu­er­zah­ler (BdSt) be­grü­ßt die bei­den Bun­des­rats­in­itia­ti­ven der Län­der Nord­rhein-West­fa­len (BR-Drs. 622/17) und Schles­wig-Hol­stein (BR-Drs. 627/17) zur Ein­füh­rung von Frei­be­trä­gen bei der Grund­er­werb­steu­er, for­dert al­ler­dings in einer Pres­se­mit­tei­lung vom 22.09.2017 kon­kre­te Maß­nah­men. So solle der Erst­erwerb von selbst­ge­nutz­tem Wohn­ei­gen­tum bis zu einer Wohn­flä­che von 200 Qua­drat­me­tern kom­plett steu­er­frei ge­stellt wer­den. Au­ßer­dem soll­ten die Steu­er­sät­ze deut­lich ab­ge­senkt wer­den.

Grund­er­werb­steu­er ist Wohn­ei­gen­tums­brem­se

Seit die Län­der die Steu­er­sät­ze bei der Grund­er­werb­steu­er selbst be­stim­men könn­ten, also seit 2006, lie­fer­ten sie sich einen Wett­lauf um den höchs­ten Steu­er­satz, kri­ti­siert BdSt-Prä­si­dent Rei­ner Holz­na­gel. Mit Steu­er­sät­zen von bis zu 6,5 Pro­zent habe sich die Grund­er­werb­steu­er zu einer Wohn­ei­gen­tums­brem­se ent­wi­ckelt. Die Grund­er­werb­steu­er hin­de­re vor allem Fa­mi­li­en und Be­zie­her mitt­le­rer Ein­kom­men daran, ein Ei­gen­heim zu er­wer­ben, und be­las­te damit eine wich­ti­ge Säule der pri­va­ten Al­ters­vor­sor­ge. Denn die Steu­er könne nicht kre­dit­fi­nan­ziert wer­den, son­dern müsse aus dem Ei­gen­ka­pi­tal auf­ge­bracht wer­den und mache zudem den grö­ß­ten Teil der Er­werbs­ne­ben­kos­ten aus. Auch wegen der Grund­er­werb­steu­er hinke Deutsch­land im in­ter­na­tio­na­len Ver­gleich beim Wohn­ei­gen­tum weit hin­ter­her: Denn trotz Nied­rig­zins­po­li­tik sta­gnie­re die Wohn­ei­gen­tums­quo­te seit Jah­ren auf einem nied­ri­gen Ni­veau von rund 45 Pro­zent.

Redaktion beck-aktuell, 25. September 2017.

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