Große Unterschiede zwischen einzelnen Ländern
Zwischen den einzelnen Staaten gibt es allerdings große Unterschiede. In Rumänien war die sogenannte Mehrwertsteuerlücke mit 36% am höchsten, es folgen Griechenland (34%) und Litauen (25%). Die höchste Ausfallsumme wies Italien mit rund 33,5 Milliarden Euro auf. In Deutschland stieg die Lücke zwischen den erwarteten und den tatsächlichen Einnahmen leicht an und lag bei rund 10% (etwa 25 Milliarden Euro).
Umfassende Reform des Mehrwertsteuersystems gefordert
"Das günstige Wirtschaftsklima und einige kurzfristige politische Lösungen, die die EU eingeführt hat, haben 2017 zur Reduzierung der Mehrwertsteuerlücke beigetragen", sagte EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici. "Um jedoch noch größere Fortschritte zu erzielen, müssen wir das Mehrwertsteuersystem umfassend reformieren, damit es weniger betrugsanfällig ist."
Grenzüberschreitender Handel zwischen Unternehmen soll einbezogen werden
Die EU-Kommission hatte bereits 2017 eine umfassende Mehrwertsteuerreform vorgeschlagen. Um Betrug einzudämmen soll demnach auch bei grenzüberschreitendem Handel zwischen Unternehmen in unterschiedlichen EU-Staaten die Mehrwertsteuer erhoben werden. Diese Geschäfte sind derzeit von der Steuer ausgenommen.