Staats­recht­ler De­gen­hart zwei­felt an Be­her­ber­gungs­ver­bot

Kurz vor der Mi­nis­ter­prä­si­den­ten­kon­fe­renz am 14.10.2020 steht das Be­her­ber­gungs­ver­bot vie­ler Bun­des­län­der zum Schutz vor Co­ro­na-In­fek­tio­nen mas­siv in der Kri­tik. Be­reits am 12.10.2020 hat­ten zahl­rei­che Po­li­ti­ker des­sen Rück­nah­me ge­for­dert. Kri­tik kommt nun auch vom Leip­zi­ger Staats­recht­ler Chris­toph De­gen­hart, der die Maß­nah­men für ver­fas­sungs­recht­lich nicht ge­recht­fer­tigt hält.

De­gen­hart for­dert stär­ke­re Mit­spra­che der Par­la­men­te

"Sie grei­fen in die Grund­rech­te der Be­trie­be sowie der Rei­sen­den ein", sagte De­gen­hart dem "Han­dels­blatt" (Aus­ga­be vom 13.10.2020). Er for­der­te eine stär­ke­re Mit­spra­che der Par­la­men­te als bis­her in der Frage, wie die Pan­de­mie ein­ge­dämmt wer­den kann. Seit dem Aus­bruch des Co­ro­na­vi­rus wür­den in­ten­sivs­te Grund­rechts­ein­grif­fe an­ge­ord­net. An­fangs sei dies noch hin­zu­neh­men ge­we­sen. Mit den wie­der stei­gen­den Co­ro­na-Fall­zah­len trä­fen die Län­der­chefs und Bun­des­kanz­le­rin An­ge­la Mer­kel (CDU) nun die Ent­schei­dun­gen und die Stim­men der Par­la­men­te seien kaum wahr­nehm­bar, kri­ti­sier­te De­gen­hart.

Be­her­ber­gungs­ver­bot für Rei­sen­de aus in­ner­deut­schen Ri­si­ko­ge­bie­ten

Die meis­ten Bun­des­län­der hat­ten am 07.10.2020 be­schlos­sen, dass Bür­ger aus Orten mit sehr hohen Co­ro­na-In­fek­ti­ons­zah­len bei Rei­sen in­ner­halb von Deutsch­land nur dann be­her­bergt wer­den dür­fen, wenn sie einen höchs­tens 48 Stun­den alten ne­ga­ti­ven Co­ro­na-Test vor­le­gen kön­nen. Grei­fen soll dies für Rei­sen­de aus Ge­bie­ten mit mehr als 50 Neu­in­fek­tio­nen pro 100.000 Ein­woh­ner bin­nen sie­ben Tagen.

Redaktion beck-aktuell, 13. Oktober 2020 (dpa).

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