Spielerfrauen-Prozess: Vardy muss hohe Prozesskosten übernehmen

Nach ihrer Niederlage in einem aufsehenerregenden Prozess zwischen zwei Fußballspielerfrauen muss Rebekah Vardy 1,5 Millionen Pfund (rund 1,72 Millionen Euro) der Prozesskosten an Coleen Rooney zahlen. Der High Court in London entschied gestern, dass die Klägerin 90% von Rooneys Kosten übernehmen muss. Ende Juli hatte das Gericht die Klage der Ehefrau von Ex-Nationalstürmer Jamie Vardy wegen Verleumdung abgewiesen.

Streit um Weiterleitung von Geschichten an Presse

Die 40-Jährige hatte Schadenersatz von der Ehefrau des Ex-Stürmerstars Wayne Rooney gefordert, nachdem diese ihrer einstigen Freundin vorgeworfen hatte, private Geschichten der Klatschpresse erzählt zu haben. Es sei jedoch "wahrscheinlich", dass Vardys ehemalige Agentin die Geschichten über Rooney an eine Boulevardzeitung weitergereicht habe, hieß es in der Urteilsbegründung von Richterin Karen Steyn. Die Beweise hätten eindeutig gezeigt, dass Vardy von diesem Verhalten gewusst und es gebilligt habe. Sie habe ihre Mitarbeiterin auf Rooneys privates Instagram-Konto verwiesen, ihr Screenshots der Beiträge geschickt und auf Themen aufmerksam gemacht, die für die Klatschpresse interessant sein könnten.

"Wagatha Christie" mit kriminalistischem Spürsinn

Rooney hatte ihre Anschuldigungen über soziale Netzwerke öffentlich gemacht. Weil die 36-Jährige mit kriminalistischem Spürsinn vorging, um Vardy zu überführen, wurde sie von Medien "Wagatha Christie" getauft – ein Wortspiel aus der Abkürzung "wags" des englischen Begriffs für Spielerfrauen und dem Namen der Krimi-Autorin Agatha Christie.

Gitta Kharraz, 5. Oktober 2022 (dpa).