Juan Carlos wegen mutmaßlicher Verfehlungen in der Kritik
Die spanische Verfassung gewährt dem Monarchen komplette juristische Immunität. Immer mehr Menschen fordern aber die Abschaffung des entsprechenden Artikels 56, nachdem in den vergangenen Jahren immer mehr mutmaßliche Verfehlungen des im Juni 2014 abgedankten Königs Juan Carlos bekannt geworden sind. Zu den schärfsten Kritikern der Monarchie gehört auch Unidas Podemos, der Juniorpartner der Sozialisten in der Regierungskoalition.
Nachfolger König Felipe VI. genießt vollen Schutz
Der Schutz von Juan Carlos wurde nach der Abdankung eingeschränkt. Seither kann der 83 Jahre alte Vater von König Felipe VI. zwar juristisch zur Rechenschaft gezogen werden – allerdings nur vom Obersten Gerichtshof und nur für strafbare Handlungen, die nachweislich nach der Abdankung begangen wurden. Felipe genießt weiter totale Immunität. Anders als sein Vater hat sich der 53-Jährige bisher aber keiner Straftat verdächtig gemacht.
Ermittlungen gegen im Exil lebenden Juan Carlos laufen
Juan Carlos lebt seit über einem Jahr im Emirat Abu Dhabi im Exil. Er hatte im August 2020 seine Heimat heimlich verlassen, um – wie es in einem später veröffentlichten Brief hieß – die Arbeit Felipes vor dem Hintergrund der Vorwürfe zu "erleichtern". Die Behörden leiteten gegen ihn seitdem mehrere Ermittlungen ein. Es geht unter anderem um den Verdacht der Geldwäsche und des Steuerbetrugs, um mutmaßliche Schmiergeldzahlungen beim Bau einer Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke in Saudi-Arabien, um angeblich nicht deklarierte Spendeneinnahmen und auch um geheime Bankkonten im Ausland. Stellungnahmen der "Casa Real" gab es dazu nicht.