Spanische Justiz sperrte Internetseite des Referendums
Die Internetseite des Referendums wurde am späten Abend des 13.09.2017 auf Anordnung der Justiz geschlossen. Puigdemont erklärte dazu, es herrschten in Spanien inzwischen Zustände "wie in China". Auf Twitter veröffentlichte er eine Alternativ-Adresse für die Seite.
Abstimmungsbefürworter als Beschuldigte vorgeladen
Das Referendum wurde vom Verfassungsgericht in Madrid untersagt. Die Staatsanwaltschaft lud am 13.09.2017 mehr als 700 Bürgermeister der Region, die die Abhaltung der Abstimmung unterstützen, als Beschuldigte zu Anhörungen vor. Die Polizei wurde angewiesen, jene Politiker festzunehmen, die der Vorladung nicht Folge leisten.
Hunderttausende demonstrieren für Abspaltung
Die Maßnahme wurde von Puigdemont als "Ungeheuerlichkeit" zurückgewiesen. "Kann irgendjemand in der westlichen Welt allen Ernstes glauben, dass man zur Problemlösung beiträgt, wenn man 75% der (katalanischen) Bürgermeister festnimmt?", fragte er. Hunderttausende waren am 11.09.2017 in Barcelona auf die Straßen gegangen, um die Unabhängigkeit der Region zu fordern. Der Chef der Zentralregierung, Mariano Rajoy, betonte mehrfach, er werde eine Loslösung der wirtschaftsstärksten Region Spaniens unter keinen Umständen zulassen. In Umfragen schwankt der Anteil der Befürworter einer Abspaltung in Katalonien zwischen 40% und gut 50%.