Spanien: Genehmigungsverfahren für neues Atlético-Stadion missachtete gesetzliche Regeln

Ein spanisches Gericht hat das Verfahren für den Bau des neuen Stadions von Atlético Madrid für illegal erklärt. Beim Bebauungsplan für die Errichtung des Stadions, in dem 2019 das Finale der Champions League stattfinden soll, sei gegen eine Reihe von Gesetzen verstoßen worden, entschied der oberste Gerichtshof der Region Madrid am 31.07.2018. Die Richter gaben damit der Klage einer Bürgerinitiative statt.

Zahlreiche Gesetzesverstöße aufgedeckt

Nach Ansicht des Gerichts wurden in einer Phase des Genehmigungsprozesses politische Instanzen übergangen, falsche Bebauungspläne zugrunde gelegt und Lärmschutzregelungen missachtet. Die 2017 fertiggestellte Arena mit Namen "Wanda Metropolitano“ war ursprünglich als Olympiastadion für die Madrider Olympia-Bewerbungen geplant gewesen. Nach dem Scheitern der Olympia-Kandidaturen wurden die Pläne im Eilverfahren geändert, das Stadion als reines Fußballstadion errichtet und an Atlético verkauft. Der Europa-League-Sieger trägt seit September 2017 seine Heimspiele in der Arena aus, die mit 68.000 Zuschauern das drittgrößte Stadion in Spanien ist.

Stadtverwaltung will um das Stadion kämpfen

Die Folgen der Gerichtsentscheidung sind nach Medienberichten nicht absehbar. Die Stadtverwaltung von Madrid kündigte Berufung gegen das Urteil an. Die Zeitung "El País“ zitierte die zuständige Behörde mit der Äußerung: "Es ist eine Realität, dass Atlético dort spielt. Wir werden alles daran setzen, dass dies so bleibt und der Club nicht ins Calderón-Stadion zurückkehren muss.“ Das alte Stadion der Rot-Weißen am Ufer des Manzanares soll eigentlich abgerissen werden.

Redaktion beck-aktuell, 2. August 2018 (dpa).

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