Snowden soll 5,2 Millionen Dollar an US-Staat abtreten

Der Whistleblower Edward Snowden soll laut einer US-Gerichtsentscheidung rund 5,2 Millionen Dollar an Honoraren für seine Memoiren und zahlreiche Auftritte an den amerikanischen Staat abtreten. Das US-Justizministerium betonte am 01.10.2020, dass Snowden damit nicht von einem "Vertrauensbruch" profitieren solle.

Gericht: Verstoß gegen Vorlagepflicht aus Geheimhaltungsvereinbarungen

Die US-Regierung hatte zur Veröffentlichung von Snowdens Memoiren "Permanent Record" im September 2019 per Klage Anspruch auf dessen Erlöse aus dem Buch erhoben. Das Gericht stellte fest, dass Snowden gegen seine Verpflichtung verstoßen habe, die Veröffentlichungen mit Bezug zu seiner Geheimdiensttätigkeit zur Freigabe vorlegen zu lassen. Snowden habe drei Mal Geheimhaltungsvereinbarungen mit den Geheimdiensten CIA und NSA unterschrieben, die das vorsahen.

Snowden enthüllte maßlose Überwachung durch Geheimdienste

Snowden hatte 2013 Dokumente zu Ausspäh-Aktivitäten des US-Abhördienstes NSA und seines britischen Gegenparts GCHQ an Journalisten gegeben. Damit enthüllte er eine ausufernde Überwachung im Internet. Auf der Flucht über Hongkong wollte er nach eigenen Angaben nach Ecuador, strandete aber am Moskauer Flughafen, nachdem die US-Regierung seinen Reisepass annulliert hatte. Snowden bekam Asyl in Russland.

Redaktion beck-aktuell, 2. Oktober 2020 (dpa).

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