Mit dem Smartphone digital ausweisen: Bundesregierung startet EUDI-Wallet

Bürgerinnen und Bürger sollen sich bald sicher und bequem über ihr Smartphone ausweisen, zudem ihre Identitätsdaten und amtliche Dokumente digital speichern, präsentieren und qualifiziert signieren können. Unter Federführung des Innenministeriums wird eine entsprechende App entwickelt.

Bis 2027 soll die europäische Brieftasche für die digitale Identität (EUDI-Wallet) kommen. "Wir wollen, dass Bürgerinnen und Bürger ihre Identität schnell, sicher und unkompliziert direkt über ihr Smartphone nachweisen können – ohne eine zusätzliche Karte oder ein Lesegerät. Ob im Alltag, bei der Jobbewerbung, beim Onlinebanking oder im Kontakt mit Behörden wird dadurch der Identitätsnachweis viel leichter", sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Die EUDI-Wallet solle höchste Sicherheitsstandards gewährleisten und die Privatsphäre der Nutzerinnen und Nutzer schützen, so die Ministerin weiter. Sie werde kostenfrei verfügbar sein.

In einem ersten Schritt solle die Möglichkeit bestehen, den Online-Ausweis in das Wallet zu übertragen und sich dann damit auszuweisen. Bis 2027 will die Bundesregierung weitere Funktionen freischalten. Unter anderem, dass Nutzer das Wallet für qualifizierte elektronische Signaturen (QES) nutzen können, die für die rechtsgültige Unterzeichnung von Dokumenten in der digitalen Welt immer wichtiger werden.

Um Bürgerinnen und Bürgern Wahlfreiheit zu geben und Innovation zu fördern, sollen neben der staatlichen EUDI-Wallet die Voraussetzungen für nicht-staatliche Anbieter geschaffen werden. So werde es auch Unternehmen, Stiftungen oder Forschungseinrichtungen möglich sein, eigene EUDI-Wallets zu entwickeln und in Deutschland anerkennen zu lassen, heißt es aus dem Innenministerium weiter.

Um die Entwicklung transparent und partizipativ zu gestalten, lädt die Bundesregierung zur öffentlichen Beteiligung ein. Am 9. Oktober findet eine offene Online-Sprechstunde statt, bei der interessierte Bürgerinnen und Bürger Fragen stellen und den Entwicklungsprozess aktiv mitgestalten können.

Redaktion beck-aktuell, dbs, 1. Oktober 2024.