Merkel zurückhaltend
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte zurückhaltend auf den Scholz-Vorstoß reagiert. Ein Regierungssprecher betonte, die Regierung gehe auf Basis des Koalitionsvertrags vor. Darin ist bisher nur festgelegt, dass bis 2025 ein Rentenniveau von 48% im Vergleich zum Durchschnittsverdienst garantiert wird. Zudem will man die Beiträge für die Arbeitnehmer zur Finanzierung der Renten bei 20% stabilisieren. Wie die Finanzierung und das Rentenniveau nach 2025 aussehen könnten, soll eine Expertenkommission klären.
Rentenexperte hält Vorschlag für "unfinanzierbar"
Unionsfraktionsvize Carsten Linnemann (CDU) nannte den "Ruf nach stabilen Renten in ferner Zukunft" in der "Passauer Neuen Presse" (Ausgabe vom 21.08.2018) ein "reines Ablenkungsmanöver". Um zur großen Koalition der "kleinen Leute" zu werden, müssten aktuelle Probleme gelöst werden. "Dafür müssen wir die betriebliche Altersvorsorge stärken, die Doppelverbeitragung beenden und Riester reformieren." Das beschäftige die Menschen und Scholz gebe darauf leider keine Antworten. Der Rentenexperte Bernd Raffelhüschen nannte es in der "Süddeutschen Zeitung" (Ausgabe vom 21.08.2018) "unfinanzierbar und unfair gegenüber den Jüngeren", die Standardrente bis 2040 bei 48% zu stabilisieren.