Schwesig plädiert für Angleichung von Ost-Löhnen an Westniveau

SPD-Vize Manuela Schwesig fordert mehr Respekt vor der Lebensleistung der Menschen in Ostdeutschland und eine Angleichung ihrer Löhne an das Westniveau. "Die Menschen in den ostdeutschen Bundesländern haben sich durchgekämpft, obwohl es nicht immer leicht war", sagte die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Millionen ostdeutscher Biografien sind persönliche Erfolgsgeschichten, die vom Kampfgeist und der Lebensleistung der Menschen zeugen." Nach der Angleichung der Renten im Osten müsse nun auch die Angleichung der Löhne kommen.

Schwesig: Tarifbindung stärken

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz nimmt im Wahlkampf in den nächsten Tagen verstärkt den Osten in den Blick und besucht am 07. und 08.08.2017 Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. "Wir brauchen bessere Löhne im Osten", mahnte Schwesig vorbereitend. "Das geht nicht per Gesetz, deshalb müssen wir dringend weiter die Tarifbindung stärken, die im Osten noch immer schwach ist."

6.392 Euro weniger im Jahr

Ostdeutsche verdienen im Schnitt weniger als Westdeutsche, obwohl sie länger arbeiten. Nach neuen Statistiken aus Bund und Ländern arbeiteten Arbeitnehmer in den neuen Ländern (ohne Berlin) im vergangenen Jahr durchschnittlich 74 Stunden mehr, bekamen dafür aber 18,7% oder 6.392 Euro weniger.

SPD für Solidarrente

Schwesig sagte, die Lebensleistung zu respektieren bedeute auch, eine gerechte Rente im Alter zu sichern. Die SPD wolle das Absinken des Rentenniveaus stoppen und eine Solidarrente einführen. Die Union habe die Solidarrente blockiert. "Das benachteiligt insbesondere die Ostdeutschen." Mit der Solidarrente will die SPD für alle, die 35 Jahre und länger gearbeitet haben, eine Rente 10% über der Grundsicherung garantieren und Altersarmut verhindern.

Redaktion beck-aktuell, 8. August 2017 (dpa).

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