Schweden: Zwölf Klimaaktivisten wegen Sabotage verurteilt

Nach einer aufsehenerregenden Straßenblockade in Schweden sind zwölf Klimaaktivistinnen und -aktivisten im Alter zwischen 25 und 70 Jahren wegen Sabotage sowie Ungehorsam gegenüber der Polizei verurteilt worden. Sie erhalten überwiegend Bewährungsstrafen, einige müssen auch Geldstrafen zahlen. Ins Gefängnis muss keiner von ihnen. Gegen das Urteil kann bis zum 14.11.2022 Berufung eingelegt werden, teilte das Amtsgericht Solna am Montag mit.

Berufsverkehr in der Nähe eines Krankenhauses stark behindert

Bei einer Protestaktion der Kampagne Återställ Våtmarker ("Moore wiederherstellen") hatten die Angeklagten am 29.08.2022 eine wichtige Straße in der Nähe des Karolinska-Universitätskrankenhauses blockiert, indem sie sich auf die Fahrbahn setzten. Zwei klebten sich auch daran fest. Im Berufsverkehr hatte das kilometerlangen Stau verursacht, in dem auch ein Rettungswagen auf dem Weg ins Krankenhaus steckengeblieben war. Das Gericht schrieb jedoch in seinem Urteil, die Angeklagten hätten dem Fahrzeug Platz gemacht.

Kampf für das Klima mit Tomatensuppe und Kartoffelbrei

Klimaaktivistinnen und -aktivisten machen immer wieder mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen auf die Notwendigkeit eines verstärkten Kampfes gegen die Klimakrise aufmerksam. Jüngst hatten Aktivistinnen ein Van-Gogh-Gemälde in der Londoner National Gallery mit Tomatensuppe beworfen. Am Sonntag gab es einen ähnlichen Vorfall im Potsdamer Museum Barberini, bei dem Aktivisten der Protestgruppe "Letzte Generation" ein Gemälde des französischen Impressionisten Claude Monet mit Kartoffelbrei bespritzten. Beide Gemälde waren allerdings durch Glasscheiben geschützt.

Gitta Kharraz, 25. Oktober 2022 (dpa).