Schießerei mit Toten in Moskauer Gericht – Angeklagte griffen an

In einem Moskauer Gericht haben sich fünf Angeklagte eines spektakulären Mordprozesses nach Behördenangaben eine Schießerei mit dem Wachpersonal geliefert. Dabei wurden drei Angreifer getötet und zwei schwer verletzt, wie das Staatliche Ermittlungskomitee am 01.08.2017 mitteilte. Die gefesselten Angeklagten waren den Angaben zufole in einem Lift des Moskauer Gebietsgerichts, als sie zwei Wachleute angriffen. Sie konnten sich befreien und den Beamten die Waffen entreißen. Beim Halt auf der nächsten Etage schossen die Angeklagten demnach auf weitere Sicherheitsleute. In dem Feuergefecht wurden auch mehrere Wachleute verletzt, wie russische Agenturen meldeten.

Sicherheitsvorkehrungen in russischen Gerichten üblicherweise sehr streng

Die Angreifer gehörten zu einer Bande, die von 2012 bis 2015 im Umland der russischen Hauptstadt 17 Autofahrer getötet haben soll. Wie Medien berichteten, nannte sich die Gruppe GTA nach dem Videospiel "Grand Theft Auto" und verbreitete nachts Angst und Schrecken auf den Straßen bei Moskau. Die Verbrecher hätten Autos gewaltsam gestoppt, die Fahrer ermordet und ausgeplündert. Der Kopf der Bande wurde bereits bei der Festnahme getötet, vor Gericht standen neun mutmaßliche Mitglieder. In russischen Gerichten wird üblicherweise sehr streng auf Sicherheit geachtet. In vielen Prozessen müssen die Angeklagten während der Verhandlung in Käfigen oder hinter Glas sitzen.

Redaktion beck-aktuell, 2. August 2017 (dpa).

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