Schadensersatz fällig: Mann zerstörte ZDF-Ausrüstung bei Kapitolsturm

Er war im Januar 2021 beim Sturm auf das Kapitol dabei – und muss dafür jetzt den Dollar-Gegenwert von etwa 30.000 Euro an den Versicherer des ZDF leisten. Denn der Mann hatte bei der Attacke auf den Sitz des US-Parlaments die Ausrüstung der Reporter vor Ort zerstört.

Am 6. Januar 2021 hatten Anhänger des damals abgewählten US-Präsidenten Donald Trump gewaltsam das Kapitol in Washington gestürmt. Dort war der Kongress zusammengekommen, um den Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentenwahl von 2020 formal zu bestätigen. Trump hatte seine Anhänger zuvor bei einer Rede durch unbelegte Behauptungen aufgewiegelt, dass ihm der Wahlsieg durch massiven Betrug gestohlen worden sei. Infolge der Krawalle kamen damals fünf Menschen ums Leben. Die Attacke wirkt bis heute nach. In Dutzenden Prozessen wurden teils lange Haftstrafen verhängt, unter anderem gegen den Ex-Anführer der rechtsradikalen Gruppe "Proud Boys". Etliche Verfahren laufen noch.

Auch der nun zu einer Schadensersatzzahlung verurteilte Mann sitzt gerade eine 32-monatige Gefängnisstrafe ab. Verraten hatte er sich unter anderem durch eine Reihe von Textnachrichten, die er am 6. Januar verschickt hatte. Wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht, schrieb er unter anderem, dass er ins Kongressgebäude eingedrungen sei und sendete Fotos aus dem Büro eines Senators. Später war er dann mit weiteren Angeklagten an der Zerstörung der Ausrüstung mehrerer Fernsehsender beteiligt. Dies dokumentierte er ebenfalls in Textnachrichten.

Inwiefern er den Schadensersatz komplett abbezahlen wird, ist jedoch fraglich: Das nun bestätigte Urteil sieht eine Ratenzahlung von 20 US-Dollar pro Monat vor (rund 19 Euro) – den ganzen Betrag auf diese Weise abzustottern würde also etwa 131 Jahre dauern.

Redaktion beck-aktuell, bw, 15. April 2024 (dpa).