RT will vor Gericht gegen Sendeverbot in Deutschland vorgehen

Der russische Kanal RT DE will vor Gericht gegen das Sendeverbot in Deutschland vorgehen. Das Unternehmen RT DE Productions habe sich an das Verwaltungsgericht Berlin gewandt, teilte der staatliche Fernsehsender am Mittwoch in Moskau mit. Die Klage richtet sich gegen die deutschen Medienregulierer, die die Ausstrahlung des Mitte Dezember gestarteten deutschsprachigen TV-Programms RT DE wegen einer fehlenden Sendelizenz verboten hatten.

Rundfunklizenz erforderlich

RT – früher Russia Today – hofft, dass das Gericht die Entscheidung der Medienanstalt Berlin-Brandenburg aufhebt und die Ausstrahlung des Programms erlaubt. In Deutschland ist für bundesweite TV-Programme eine Rundfunklizenz nötig. RT DE Productions hatte darauf hingewiesen, lediglich Inhalte zu produzieren. Die Ausstrahlung des Fernsehprogramms erfolge vielmehr durch die Moskauer Firma TV-Novosti aus der russischen Hauptstadt – und nicht aus Deutschland.

Konsequenzen für Deutsche Welle in Russland

Das Moskauer Außenministerium hatte als Reaktion auf das Sendeverbot am Donnerstag der Deutschen Welle, dem Auslandssender der Bundesrepublik, die Sendelizenz in Russland entzogen. Das DW-Büro in Moskau wurde geschlossen, den Journalisten wurden die Akkreditierungen entzogen. Für die DW-Reporter kommt dies einem Arbeitsverbot gleich, während die RT-Vertreter in Deutschland weiter tätig sein dürfen. Der Konflikt dürfte auch beim Besuch von Kanzler Olaf Scholz in Moskau eine Rolle spielen. Scholz trifft am 15.02. den russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Redaktion beck-aktuell, 9. Februar 2022 (dpa).

Mehr zum Thema