Umsatzsteuerkarussell im Fokus der Ermittlungen
Hintergrund der Ermittlungen ist ein sogenanntes Umsatzsteuerkarussell. Bei den illegalen Karussellgeschäften verschieben Kriminelle Waren innerhalb Europas, um mittels manipulierter Rechnungen von den Finanzbehörden Erstattungen kassieren zu können. Für die Zerschlagung der weltweit agierenden Bande arbeiteten die bayerischen Fahnder mit Kollegen in mehr als 30 Staaten zusammen. Die Ermittlungen erstreckten sich beispielsweise über Belgien, Dänemark, Großbritannien, Norwegen, Spanien und Italien bis in die Vereinigten Arabischen Emirate und nach Hongkong.
Umfang des Verfahrens machte zusätzliche Wirtschaftsstrafkammern erforderlich
Die Augsburger Justiz ist wegen der Dimension des Verfahrens seit Jahren belastet. Das Landgericht sei "mit Verfahren aus dem Bereich der Umsatzsteuerkarusselle regelrecht überschwemmt" worden, hatte ein Gerichtssprecher vor wenigen Wochen gesagt. Durch Umstrukturierungen wurden zunächst intern aus zwei Wirtschaftsstrafkammern fünf gemacht, um die komplexen Verfahren abarbeiten zu können. Als auch dies nicht reichte, wurde im Juni eine weitere auf Wirtschaftsrecht spezialisierte Kammer gegründet.