Gerichte in Deutschland haben dem Deutschen Richterbund (DRB) zufolge 2019 mit deutlich mehr Klagen von Fluggästen zu kämpfen als zuletzt. Bereits bis Ende August hätten diejenigen Amtsgerichte, die für die 15 größten deutschen Flughäfen zuständig sind, mehr als 50.000 Neuzugänge an sogenannten Reisevertragssachen verzeichnet, berichtete der DRB am 13.10.2019 mit Bezug auf eine Umfrage bei den Amtsgerichten am 13.10.2019. Dies sei getrieben durch Entschädigungsklagen von Kunden wegen verspäteter oder ausgefallener Flüge. Zuvor hatte die “Rheinische Post“ über die Zahlen berichtet.
DRB erwartet doppelt so viele Klagen wie im Vorjahr
Für das Gesamtjahr 2019 rechnen die 15 befragten Amtsgerichte demnach sogar mit rund 90.000 Reisesachen. Im Vergleich zum Vorjahr dürfte sich die Zahl damit in etwa verdoppeln, sagte der DRB-Bundesgeschäftsführer Sven Rebehn. “Die Verfahrenswelle dürfte noch wachsen, weil Rechtsdienstleister über Portale im Internet derzeit massiv um neue Mandate betroffener Flugkunden werben.“
AG Düsseldorf Spitzenreiter bei Zahl der Verfahren
Spitzenreiter bei der Anzahl an Verfahren ist dem Richterbund zufolge das Amtsgericht Düsseldorf mit etwa 20.000 erwarteten Fällen für 2019, gefolgt von Frankfurt mit rund 15.000 und Köln mit mehr als 10.000 Verfahren.
Redaktion beck-aktuell, 14. Oktober 2019 (dpa).
Aus der Datenbank beck-online
Tonner, Dauerbaustelle Fluggastrechte, VuR 2014, 285
Schnichels, Vom Traumurlaub zum Urlaubstrauma und zurück, EuZW 2016, 601
Pietsch, Geltendmachung von Ansprüchen auf Grund von Flugannullierungen, DAR 2012, 351