Der Deutsche Richterbund sieht einen flächendeckenden Einsatz von Körperkameras bei Polizisten kritisch. "Die Visualisierung der Straftat führt tendenziell zu einer höheren Straferwartung der Öffentlichkeit", sagte der Vorsitzende des Bundes Jens Gnisa dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Bodycams verändern die Beweislage, da Videoaufzeichnungen von Straftaten vorliegen." Diese Straferwartung der Öffentlichkeit sei für die Justiz zunehmend ein Problem, weil das Gericht das Geschehen objektiv zu bewerten habe. "Urteil und Straferwartung können so mitunter deutlich auseinanderklaffen."
Regelmäßiger Einsatz bislang nur in Hessen
Körperkameras werden bisher nur in Hessen regelmäßig eingesetzt, hatte ein Sprecher der Gewerkschaft der Polizei der Deutschen Presse-Agentur am 02.08.2017 gesagt. Es gebe aber in fast allen Bundesländern Pilotprojekte, auch bei der Bundespolizei. Diese zeigten, dass es mit den Bodycams zu weniger Aggression und Gewalt gegenüber Polizisten komme.
Redaktion beck-aktuell, 3. August 2017 (dpa).
Aus der Datenbank beck-online
LfD NRW: Pilotversuch für Bodycams,
ZD-Aktuell 2017, 05581
Aus dem Nachrichtenarchiv
Gesetzliche Neuregelungen im Mai und Juni 2017, Meldung der beck-aktuell-Redaktion vom 31.05.2017, becklink 2006804
Bundesrat billigt Bodycams für Bundespolizisten, Meldung der beck-aktuell-Redaktion vom 31.03.2017, becklink 2006251