Preisabsprache: Zehn-Millionen-Strafe für Pharmakonzern Boehringer Ingelheim

Fast 15 Jahre lang soll es zwischen Boehringer Ingelheim und anderen Pharmaunternehmen illegale Preisabsprachen über Rohstoffe für krampflösende Medikamente wie Buscopan gegeben haben. Mit 10,4 Millionen Euro muss Boehringer den Löwenanteil der nunmehr verhängten, insgesamt 13,4 Millionen Euro schweren Kartellstrafe zahlen.

Das Unternehmen habe noch einen Rabatt von 10% bekommen, weil die Rheinland-Pfälzer ihre Beteiligung an dem Kartell eingeräumt hätten, so die Kommission. Die Firma C2 Pharma sei straflos geblieben, da sie das Kartell bei den Behörden gemeldet habe. Gegen die vier anderen beteiligten Unternehmen wurden Strafen zwischen 98.000 und 1,7 Millionen Euro verhängt. Den Unternehmen wird darüber hinaus vorgeworfen, zwischen 2005 und 2019 Quoten zugeteilt und sensible Geschäftsinformationen ausgetauscht zu haben.

Im Zusammenhang mit den Vorwürfen wird auch gegen eine siebte Firma ermittelt, die sich nicht auf einen Vergleich eingelassen habe. Die Ermittlungen gegen Alchem würden fortgesetzt, so die Kommission. Die Wettbewerbshüter betonten zudem, dass jeder von dem wettbewerbswidrigen Verhalten Betroffene vor Gericht Schadensersatz fordern könne. Auch wenn die Kommission gegen die betreffenden Kartellteilnehmer eine Geldbuße verhängt habe, könne Schadensersatz geltend gemacht werden, ohne dass dieser wegen der Geldbuße der Kommission gemindert werde.

Redaktion beck-aktuell, bw, 19. Oktober 2023 (dpa).