Aufklärungsquote für Straftaten knapp unter Höchststand von 2018
Die Aufklärungsquote für Straftaten liege bei 56,2% und damit knapp unter dem Höchststand von 2018 (56,5%), erläutert das Ministerium weiter. Die Zahl der Tatverdächtigen liege mit 1.896.221 um 1,8% niedriger als im Vorjahr (2018: 1.931.079). Die Mehrheit der Tatverdächtigen sei männlich (2019: 75,6%). Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen betrage - wie im Vorjahr - etwa 30%. Die absolute Zahl sei 2019 auf 577.241 gesunken (2018: 589.200).
Starker Rückgang bei Diebstahlsdelikten
Bei der Diebstahlskriminalität ist laut Statistik ein Rückgang von 5,9% auf 1.822.212 Fälle zu verzeichnen. Es handele sich dabei um den niedrigsten Wert seit 1987. Dies liege insbesondere an dem wiederholt starken Rückgang beim Wohnungseinbruchsdiebstahl um 10,6% (2019: 87.145 Fälle), beim Taschendiebstahl um 9,7% (2019: 94.106) und beim Diebstahl aus und an Kfz um 10,2% (2019: 222.129). Auch die erfassten Straftaten der Wirtschaftskriminalität seien um 19,9% zurückgegangen.
Zunahme bei Verbreitung pornografischer Schriften
Bei der Verbreitung pornografischer Schriften sei statistisch eine Steigerung um 51,6% zu beobachten gewesen, insbesondere bei der Verbreitung kinderpornografischer Schriften (um 64,6%). Durch die verstärkten Aktivitäten der Sicherheitsbehörden hätten mehr Straftaten vom Dunkelfeld ins Hellfeld gerückt werden können. Zudem habe die Zusammenarbeit mit der halbstaatlichen US-amerikanischen Nichtregierungsorganisation “NCMEC“ und deutschen Internetbeschwerdestellen zu deutlich mehr Hinweisen und Ermittlungsansätzen geführt. Auch beim sexuellen Missbrauch von Kindern sei eine Zunahme von 10,9% zu verzeichnen.
Gewaltkriminalität geringfügig gesunken
Im Jahr 2019 wurden nach den Angaben des Ministeriums bundesweit 181.054 Fälle von Gewaltkriminalität (2018: 185.377 Fälle), darunter 133.084 Fälle von gefährlicher und schwerer Körperverletzung (2018: 136.727 Fälle) registriert. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Gewaltkriminalität damit um 2,3% geringfügig gesunken.
Bereiche mit steigenden Deliktszahlen
In folgenden weiteren Deliktbereichen seien die Fallzahlen dagegen gestiegen: Computerkriminalität (um 11,3% ), Widerstand gegen und tätlicher Angriff auf die Staatsgewalt (um 8%), Straftaten nach dem Arzneimittelgesetz (um 6,3%).