Lohntransparenz-Richtlinie soll Gehaltsunterschiede sichtbar machen
Die Richtlinie sieht unter anderem vor, dass Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern künftig regelmäßig Daten zum Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen veröffentlichen müssen. Paus kündigte an, für alle Arbeitgeber in Deutschland ein "IT-gestütztes Tool zur Berechnung und Erstellung der Berichte" zur freiwilligen Nutzung zur Verfügung stellen zu wollen.
Ampel konnte sich nicht auf Zustimmung einigen
Am 15.12.2022 hatten sich Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten auf die neuen Regeln geeinigt. Am 21.12.2022 segneten dann die Botschafter der EU-Staaten formell die Richtlinie für mehr Lohntransparenz in der EU ab. Deutschland selbst enthielt sich nach Angaben der Bundesfrauenministerin bei der Abstimmung. Nach Presseinformationen hatte sich die Ampel-Koalition auf keine gemeinsame Linie zu dem Vorhaben verständigen können. "Trotz großzügiger Vorlaufzeiten für Unternehmen" sei keine Zustimmung möglich gewesen, sagte Paus. Deutschland gehöre mit einer Lohnlücke von 18% zwischen Frauen und Männern zu den Schlusslichtern in der EU, betonte die Grünen-Politikerin. Für das Inkrafttreten der Richtlinie ist die Enthaltung Deutschlands unschädlich. Auch Deutschland muss die neuen Regeln umsetzen, sobald das EU-Parlament grünes Licht gegeben hat. Die Zustimmung gilt als Formsache.