Paus be­grü­ßt EU-Bil­li­gung der Lohn­trans­pa­renz-Richt­li­nie

Bun­des­fa­mi­li­en­mi­nis­te­rin Lisa Paus (Grüne) hat sich po­si­tiv über eine EU-Richt­li­nie ge­äu­ßert, die künf­tig auch in deut­schen Un­ter­neh­men für mehr Trans­pa­renz bei Ge­halts­un­ter­schie­den zwi­schen Frau­en und Män­nern sor­gen soll. Nun könn­ten Frau­en end­lich trans­pa­ren­ter nach­voll­zie­hen, ob sie für die glei­che Ar­beit ge­nau­so viel ver­die­nen wie ihre männ­li­chen Kol­le­gen, sagte Paus. Nun muss das EU-Par­la­ment noch zu­stim­men.

Lohn­trans­pa­renz-Richt­li­nie soll Ge­halts­un­ter­schie­de sicht­bar ma­chen

Die Richt­li­nie sieht unter an­de­rem vor, dass Un­ter­neh­men mit mehr als 100 Mit­ar­bei­tern künf­tig re­gel­mä­ßig Daten zum Ge­halts­un­ter­schied zwi­schen Män­nern und Frau­en ver­öf­fent­li­chen müs­sen. Paus kün­dig­te an, für alle Ar­beit­ge­ber in Deutsch­land ein "IT-ge­stütz­tes Tool zur Be­rech­nung und Er­stel­lung der Be­rich­te" zur frei­wil­li­gen Nut­zung zur Ver­fü­gung stel­len zu wol­len.

Ampel konn­te sich nicht auf Zu­stim­mung ei­ni­gen

Am 15.12.2022 hat­ten sich Un­ter­händ­ler des Eu­ro­pa­par­la­ments und der EU-Staa­ten auf die neuen Re­geln ge­ei­nigt. Am 21.12.2022 seg­ne­ten dann die Bot­schaf­ter der EU-Staa­ten for­mell die Richt­li­nie für mehr Lohn­trans­pa­renz in der EU ab. Deutsch­land selbst ent­hielt sich nach An­ga­ben der Bun­des­frau­en­mi­nis­te­rin bei der Ab­stim­mung. Nach Pres­se­infor­ma­tio­nen hatte sich die Ampel-Ko­ali­ti­on auf keine ge­mein­sa­me Linie zu dem Vor­ha­ben ver­stän­di­gen kön­nen. "Trotz gro­ß­zü­gi­ger Vor­lauf­zei­ten für Un­ter­neh­men" sei keine Zu­stim­mung mög­lich ge­we­sen, sagte Paus. Deutsch­land ge­hö­re mit einer Lohn­lü­cke von 18% zwi­schen Frau­en und Män­nern zu den Schluss­lich­tern in der EU, be­ton­te die Grü­nen-Po­li­ti­ke­rin. Für das In­kraft­tre­ten der Richt­li­nie ist die Ent­hal­tung Deutsch­lands un­schäd­lich. Auch Deutsch­land muss die neuen Re­geln um­set­zen, so­bald das EU-Par­la­ment grü­nes Licht ge­ge­ben hat. Die Zu­stim­mung gilt als Form­sa­che.

Redaktion beck-aktuell, 22. Dezember 2022 (dpa).

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