Panama hat Strafermittlungen im Zusammenhang mit den "Panama Papers" vorerst ausgesetzt. In dem Finanzskandal geht es vor allem um Geldwäsche und Steuerhinterziehung. Als Grund gab die Generalstaatsanwältin des mittelamerikanischen Landes, Kenia Porcell, an, man könne nicht weitermachen, bis der Oberste Gerichtshof über eine Verfassungsbeschwerde entschieden habe und es grünes Licht für einen weiteren Zugang zu den zugespielten Dokumenten gebe.
Papers lösten Ermittlungen auf der ganzen Welt aus
Im April 2016 hatte ein internationales Netzwerk investigativer Journalisten, darunter der "Süddeutschen Zeitung", über rund 200.000 von der Kanzlei Mossack Fonseca gegründete Briefkastenfirmen berichtet, in denen Politiker, Prominente und Sportler ihr Vermögen geparkt haben sollen. Die Veröffentlichung führte zu Ermittlungen auf der ganzen Welt und einer Debatte über Steueroasen und Geldwäsche.
Isländischer Regierungschef musste zurücktreten
In Island musste nach starken Protesten Regierungschef Sigmundur David Gunnlaugsson zurücktreten, weil sein Name in den "Panama Papers" aufgetaucht war. Panamas Regierung geriet unter Druck und erklärte sich bereit, mit anderen Ländern gegen Steuerhinterziehung und Geldwäsche vorzugehen. So unterzeichnete Panama im Oktober das OECD-Abkommen über gegenseitige Amtshilfe in Steuerfragen (MAC).
Redaktion beck-aktuell, 27. Januar 2017 (dpa).
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Papathanasiou, Die "Panama Papers“ im Lichte des Besonderen Teils des StGB, JA 2017, 88
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