"Panama Papers" bringen Deutschland 57 Millionen Euro Mehreinnahmen

Die Auswertung der "Panama Papers" zu Finanzgeschäften über Briefkastenfirmen in Steueroasen hat der öffentlichen Hand bislang rund 57 Millionen Euro Mehreinnahmen aus Steuern und Strafen eingebracht. Dies hat das hessische Finanzministerium am 16.02.2021 nach Abschluss der Auswertung der Panama Papers mitgeteilt.

Bundesweit über 38,4 Millionen Euro zusätzliche Steuereinnahmen

Bundesweit seien bisher mehr als 38,4 Millionen Euro an zusätzlichen Steuereinnahmen erzielt worden. Außerdem seien über die strafrechtliche Verfolgung der Fälle zusätzlich weitere gut 19 Millionen Euro in die öffentlichen Kassen geflossen. An das Ausland abgegebene Datensätze hätten bislang ein steuerliches Mehrergebnis von etwa 14,5 Millionen Euro und ein strafrechtliches Mehrergebnis von etwa 100.000 Euro gebracht. In rund 155 Fällen seien bisher Steuerstrafverfahren eingeleitet oder bereits laufende Verfahren durch aus den "Panama Papers" neu gewonnene Erkenntnisse unterstützt worden.

"Panama Papers" umfassen 3,2 Terabyte an Daten

Die Auswertung der "Panama Papers" wurde von der Hessischen Steuerverwaltung und dem Bundeskriminalamt in Deutschland federführend für die Steuerverwaltungen der anderen Bundesländer übernommen. Insgesamt seien fast 1,02 Millionen Dokumente zu rund 3.000 Offshore-Firmen und etwa 1.000 Personen gerichtsverwertbar allein ins Inland versandt worden, so das Ministerium. "Die Panama Papers sind das größte Daten-Leak, das bisher von einer Steuerverwaltung ausgewertet wurde. 3,2 Terabyte an Daten liegen uns vor. Es handelt sich dabei um fast 49 Millionen Dokumente, die mal nur einzelne, aber durchaus auch mehrere hundert Seiten umfassen", erklärte Hessens Finanzminister Michael Boddenberg (CDU).

Hessen beteiligte sich am Ankauf der "Panama Papers"

Hessen habe sich mit über 300.000 Euro am Ankauf der "Panama Papers" durch das Bundeskriminalamt beteiligt, schreibt das Ministerium weiter. Die Hessische Steuerverwaltung habe die Datensätze gesichtet und sie gerichtsverwertbar an die zuständigen Behörden im In- und Ausland geliefert. In Hessen sei das steuerliche Mehrergebnis aus der Auswertung der "Panama Papers" bisher auf über 432.000 Euro gestiegen. Zehn Strafverfahren seien eingeleitet worden. Die Folgeaufarbeitung des an nationale und internationale Behörden abgegebenen Datenmaterials der "Panama Papers" dauere in den anderen Bundesländern, aber auch in Hessen, und weltweit weiterhin an.

Redaktion beck-aktuell, 16. Februar 2021.