OVG Ber­lin-Bran­den­burg: Eil­an­trä­ge zwei­er Wa­ren­haus­be­trei­ber gegen Schlie­ßungs­re­ge­lun­gen er­folg­los

Zwei Ber­li­ner Wa­ren­haus­be­trei­ber sind je­weils mit einem Eil­an­trag gegen die Re­ge­lung über die Schlie­ßung von Ver­kaufs­stel­len des Ein­zel­han­dels in der SARS-CoV-2 Ein­däm­mungs­ver­ord­nung des Lan­des Bran­den­burg vom 22.03.2020 ge­schei­tert. Das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt Ber­lin-Bran­den­burg be­tont in sei­nen Be­schlüs­sen vom 17.04.2020 ins­be­son­de­re, dass Wa­ren­häu­ser nicht gleich be­han­delt wer­den müs­sen mit Ein­zel­han­dels­ge­schäf­ten, die der Grund­ver­sor­gung der Be­völ­ke­rung die­nen (Az.: OVG 11 S 22/20 und OVG 11 S 23/20, un­an­fecht­bar).

Keine Gleich­be­hand­lung von Wa­ren­häu­sern und Grund­ver­sor­gern

Die an­ge­grif­fe­ne Schlie­ßungs­re­ge­lung in der bis zum 19.04.2020 gel­ten­den Fas­sung der Ein­däm­mungs­ver­ord­nung sei bei sum­ma­ri­scher Prü­fung durch das In­fek­ti­ons­schutz­ge­setz ge­deckt und mit dem Grund­ge­setz ver­ein­bar, so das OVG. Ge­schäfts­schlie­ßun­gen könn­ten auf der Grund­la­ge des In­fek­ti­ons­schutz­ge­set­zes an­ge­ord­net wer­den. Wa­ren­häu­ser (hier: mit Voll­sor­ti­ment be­zie­hungs­wei­se auf Sport­ar­ti­kel spe­zia­li­siert) müss­ten nicht gleich be­han­delt wer­den wie Ein­zel­han­dels­ge­schäf­te, die der Grund­ver­sor­gung der Be­völ­ke­rung die­nen und des­halb von der Schlie­ßung aus­ge­nom­men seien.

Schlie­ßungs­re­ge­lung sowie Aus­nah­me hier­von hin­rei­chend be­stimmt

Auch seien die Schlie­ßungs­re­ge­lung sowie die Aus­nah­me zu­guns­ten von Kauf­häu­sern, die sich auf das An­ge­bot von Waren der Grund­ver­sor­gung be­schränk­ten, nicht un­be­stimmt. Die Schlie­ßung sei im Hin­blick auf den Schutz der Ge­sund­heit der Be­völ­ke­rung ver­hält­nis­mä­ßig. Für die Zeit nach dem 19.04.2020 blei­be die wei­te­re wis­sen­schaft­li­che und po­li­ti­sche Be­wer­tung der Lage ge­ra­de auch mit Blick auf eine mög­li­cher­wei­se be­schränk­te Öff­nung von Ge­schäf­ten ab­zu­war­ten.

OVG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 17.04.2020 - 11 S 22/20

Redaktion beck-aktuell, 20. April 2020.

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