OLG Mün­chen zum Ab­gas­skan­dal: Mög­li­che Scha­dens­er­satz­an­sprü­che gegen VW be­reits Ende 2018 ver­jährt

2019 sind nach An­ga­ben von VW in ganz Deutsch­land 45.000 Ab­gas­kla­gen ein­ge­reicht wor­den. Geht es nach dem Ober­lan­des­ge­richt Mün­chen, schei­tern diese Kla­gen, weil mög­li­che de­lik­ti­sche Scha­dens­er­satz­an­sprü­che be­reits Ende 2018 ver­jährt sind. Das OLG ver­tritt diese Auf­fas­sung in einem Hin­weis­be­schluss vom 03.12.2019 (Az.: 20 U 5741/19), über den FAZ.de am 16.12.2019 be­rich­tet hat.

OLG: All­ge­mei­nes Be­kannt­wer­den des Die­sel­skan­dals 2015 ma­ß­geb­lich

Das OLG sei der An­sicht, dass ma­ß­geb­lich für den Be­ginn der Ver­jäh­rung gemäß § 199 Abs. 1 BGB das all­ge­mei­ne Be­kannt­wer­den des Die­sel­skan­dals sei, schreibt FAZ.​de. Über den Die­sel­skan­dal sei ab Herbst 2015 in sämt­li­chen Me­di­en um­fas­send be­rich­tet wor­den. Es sei nicht vor­stell­bar, dass ein in Deutsch­land le­ben­der VW-Kunde davon keine Kennt­nis ge­habt haben solle, so das OLG. Folg­lich habe die Ver­jäh­rungs­frist mit dem Schluss des Jah­res 2015 zu lau­fen be­gon­nen, so­dass die An­sprü­che Ende 2018 ver­jährt seien. Eine Ent­schei­dung im jetzt an­hän­gi­gen Ver­fah­ren will das OLG im Jahr 2020 tref­fen.

OLG München, Beschluss vom 03.12.2019 - 20 U 5741/19

Redaktion beck-aktuell, 17. Dezember 2019.

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