Fran­zo­sen sie­gen gegen Aldi in Pro­zess um "Cham­pa­gner Sor­bet"

Ein Cham­pa­gne­reis darf nicht "Cham­pa­gner" hei­ßen, wenn es nicht nach Cham­pa­gner schmeckt. Nach jah­re­lan­gem Rechts­streit bis hin zum Eu­ro­päi­schen Ge­richts­hof um die ehe­dem von Aldi ver­kauf­te Eis­sor­te "Cham­pa­gner Sor­bet" haben sich Frank­reichs Cham­pa­gner­her­stel­ler vor dem Ober­lan­des­ge­richt Mün­chen gegen die deut­sche Su­per­markt­ket­te durch­ge­setzt.

An­se­hen ge­schütz­ter Ur­sprungs­be­zeich­nung un­be­rech­tigt aus­ge­nutzt

Laut Ur­teil nutz­te Aldi das An­se­hen der ge­schütz­ten Ur­sprungs­be­zeich­nung "Cham­pa­gner" un­be­rech­tigt aus. Die Rich­ter sehen das als Ir­re­füh­rung, wie es in der am Don­ners­tag ver­öf­fent­lich­ten Ent­schei­dung heißt.  Ma­ß­geb­lich für das Ur­teil: Das Sor­bet schmeck­te nicht nach Cham­pa­gner. Die fran­zö­si­schen Klä­ger ar­gu­men­tier­ten, dass das do­mi­nan­te Aroma Birne sei, ge­folgt von Zu­cker, Zi­tro­nen­säu­re und einem Hauch Al­ko­hol.

OLG Mün­chen: Kein haupt­säch­lich durch Cham­pa­gner her­vor­ge­ru­fe­ner Ge­schmack

Der 29. Senat kam nun eben­falls zu dem Schluss, dass das Aldi-Pro­dukt "kei­nen haupt­säch­lich durch die Zutat Cham­pa­gner her­vor­ge­ru­fe­nen Ge­schmack auf­wies" – auch wenn eine Ver­kos­tung wegen 2014 ab­ge­lau­fe­nen Halt­bar­keits­da­tums nicht mehr mög­lich war. Das OLG nann­te die Namen von Klä­gern und Be­klag­ten nicht, doch hatte der Cham­pa­gner­ver­band Civic den Pro­zess pu­blik ge­macht.

OLG München

Redaktion beck-aktuell, 1. Juli 2021 (dpa).

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