OLG Düsseldorf spricht in Prozess um in Düsseldorf geplanten IS-Anschlag zweiten Angeklagten frei

Im Prozess um einen angeblich geplanten schweren islamistischen Terroranschlag in Düsseldorf ist auch ein zweiter Angeklagter freigesprochen worden. Der Tatverdacht gegen den 29-jährigen Algerier habe sich nicht bestätigt, urteilte das Düsseldorfer Oberlandesgericht am 31.01.2018. Die Bundesanwaltschaft und die Verteidiger hatten zuvor jeweils einen Freispruch beantragt.

Mann befindet sich in Abschiebehaft

Der Algerier war von den Ermittlern lange für einen Syrer gehalten worden. Er saß rund eineinhalb Jahre in Untersuchungshaft, für die er nun Anspruch auf Entschädigung hat. Derzeit befindet er sich in Abschiebehaft.

Belastende Aussage war widerrufen worden

"Es gab keinen Anschlagsplan, jedenfalls nicht in dieser Besetzung", sagte einer der Verteidiger. Der Hauptangeklagte Saleh A. hatte ihn belastet, später aber seine Aussage widerrufen. Die Bundesanwaltschaft befand: "Die Vorwürfe, der Angeklagte habe ein Selbstmordattentat in der Düsseldorfer Altstadt mitgeplant, lassen sich nicht mehr aufrecht erhalten."

Verfahren gegen Hauptangeklagten geht weiter

Ein dritter Verdächtiger aus Jordanien war bereits freigesprochen worden. Gegen den Hauptangeklagten Saleh A. wird indes weiterverhandelt.

OLG Düsseldorf, Urteil vom 31.01.2018

Redaktion beck-aktuell, 2. Februar 2018 (dpa).