Mitglieder und Unterstützer der "Gruppe Freital" verurteilt

Knapp zwei Jahre nach den Verurteilungen der Rädelsführer der rechtsextremen "Gruppe Freital" sind nun weitere Akteure wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und anderem verurteilt worden. Ein 27-Jähriger erhielt vom Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Dresden wegen Anschlägen auf das Auto eines Stadtrats und auf ein Parteibüro der "Linken" zweieinhalb Jahre Freiheitsstrafe. In drei weiteren Fällen gab es Bewährungsstrafen.

Rechtsextreme Gesinnung

Die "Gruppe Freital" gründete sich 2015, bestand jedoch nur wenige Monate. Die Rechtsterroristen verübten von Sommer bis Anfang November 2015 in der Kleinstadt südwestlich von Dresden und Umgebung Anschläge auf Ausländer und politisch Andersdenkende, um diese einzuschüchtern, die Aufnahme von Flüchtlingen zu verhindern oder diese zu vertreiben. Sieben Männer und eine Frau waren im März 2018 zu teils langen Freiheitsstrafen verurteilt worden, auch wegen versuchten Mordes oder Beihilfe dazu.

Angeklagte aus der "zweiten Reihe"

Das OLG Dresden verurteilte nun weitere Akteure  aus der "zweiten Reihe". Die einzige Freiheitsstrafe ohne Bewährung erhielt der 27-Jährige für Anschläge auf ein Auto und ein Parteibüro der Linken. Vom Vorwurf der Beihilfe zum Sprengstoffanschlag auf eine bewohnte Asylbewerberunterkunft wurde er freigesprochen. Ein 53-Jähriger erhielt wegen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion und Sachbeschädigung zwei Jahre auf Bewährung, genauso wie ein 31-Jähriger wegen Sachbeschädigung und Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Für letzteres bekam eine 31-Jährige, die damals mit einem der bereits verurteilten Haupttäter verlobt war, ein halbes Jahr auf Bewährung. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

Dritter Prozess hat begonnen

Mit dem Urteil des OLG Dresden endete nun der zweite Prozess im Zusammenhang mit der "Gruppe Freital". Seit dem 04.02.2021 läuft der dritte Prozess zu dem Komplex, angeklagt sind zwei Männer und eine Frau - es ist der letzte.

Redaktion beck-aktuell, 5. Februar 2021 (dpa).