Österreich: Vier Jahre Haft für Schlepper nach Autounfall mit 36 Flüchtlingen an Bord

Ein Schlepper ist in Österreich zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht St. Pölten verurteilte am 16.01.2017 den 40-jährigen, der im August 2015 mit seinem Transporter und 36 Flüchtlingen an Bord auf der Autobahn in Österreich verunglückt war. Bei dem Unfall wurden mehrere Menschen schwer verletzt.

Geständnis mildernd gewertet

Der Richter sprach von einem skrupellosen Vorgehen des 40-Jährigen, der mit Tempo 130 bis 140 unterwegs gewesen sei, obwohl sich so viele Menschen in dem Kastenwagen befunden hätten. Bei einem Strafrahmen von bis zu zehn Jahren Haft war das Geständnis des Mannes ein Milderungsgrund. Der 40-Jährige hatte nach eigenen Angaben aus Geldnot gehandelt. Er habe 2002 seine Heimat Pakistan verlassen und sei in Spanien mit einer Schlepperorganisation in Kontakt gekommen.

Täter war nach Unfall geflohen

Die Flüchtlinge mussten die Dichtung der Tür entfernen, um ein bisschen Luft zu bekommen. Sie waren laut Staatsanwaltschaft sechs Stunden lang in dem Kastenwagen eingesperrt, bevor es in Amstetten zu dem Unglück kam. Die Migranten hatten den im Fahrzeug eingeklemmten Lenker befreit, der daraufhin das Weite suchte. Nach monatelangen Ermittlungen wurde er in Spanien gefasst und im Oktober 2016 nach Österreich ausgeliefert.

Redaktion beck-aktuell, 17. Januar 2017 (dpa).

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