Die türkische Schriftstellerin Asli Erdogan erhält in Österreich den Bruno-Kreisky-Menschenrechtspreis. Das teilte der Historiker Oliver Rathkolb am 10.01.2017 im Namen der zuständigen Stiftung mit. Die 49-Jährige, die in der Türkei wegen Terrorismusvorwürfen angeklagt ist, habe sich immer “aktiv und vorbehaltlos für die Durchsetzung der Menschenrechte eingesetzt“.
Schriftstellerin droht lebenslange Haft in Türkei
Die Auszeichnung solle ein Zeichen gegen massive Einschränkungen von Menschenrechten sein. Der Bruno-Kreisky-Preis, der an den ehemaligen österreichischen Kanzler Kreisky (1911-1990) erinnert, soll im Mai oder Juni verliehen werden. Der Schriftstellerin, die kürzlich aus der Untersuchungshaft entlassen worden war, droht lebenslange Haft. Ihr wird unter anderem Mitgliedschaft in der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK vorgeworfen. Am 14.03.2017 geht der Prozess gegen sie weiter. Der Menschenrechtspreis wurde seit 1979 bisher 15 Mal vergeben. Das oft an mehrere Preisträger vergebene Preisgeld beträgt in der Regel zwischen 7.000 und 30.000 Euro.
Redaktion beck-aktuell, 10. Januar 2017 (dpa).
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Rebehn, Das ist das Ende des Rechtsstaates in der Türkei, DRiZ 2016, 288
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