Obers­tes US-Ge­richt lässt VW in "Die­sel­ga­te"-Ver­fah­ren ab­blit­zen

Der Volks­wa­gen-Kon­zern ist mit sei­nem Ver­such ge­schei­tert, zwei noch aus­ste­hen­de Ver­fah­ren im "Die­sel­ga­te"-Skan­dal um ma­ni­pu­lier­te Ab­gas­wer­te vor das Obers­te US-Ge­richt zu brin­gen. Der Su­pre­me Court wies die VW-An­trä­ge zur Über­prü­fung der Fälle am Mon­tag in Wa­shing­ton ohne Be­grün­dung ab. Der deut­sche Au­to­kon­zern hatte ge­hofft, Ent­schei­dun­gen aus un­te­ren In­stan­zen höchst­rich­ter­lich kip­pen las­sen und so mög­li­che wei­te­re Stra­fen ab­wen­den zu kön­nen.

Mil­li­ar­den­kos­ten für VW

VW hatte im Sep­tem­ber 2015 auf Druck der US-Um­welt­be­hör­den hin zu­ge­ge­ben, mit einer spe­zi­el­len Soft­ware jah­re­lang die Ab­gas­tech­nik von Die­sel­au­tos ma­ni­pu­liert zu haben. Der Kon­zern ver­buch­te be­reits Kos­ten von mehr als 30 Mil­li­ar­den Euro wegen des Abgas-Skan­dals - den grö­ß­ten Teil davon für Straf- und Kom­pen­sa­ti­ons­zah­lun­gen in den USA. Trotz­dem lau­fen wei­ter­hin ei­ni­ge Ver­fah­ren, in denen ein­zel­ne Be­zir­ke und Bun­des­staa­ten ver­su­chen, wei­te­res Geld von VW zu be­kom­men.

Drei Fälle soll­ten vor den Su­pre­me Court

In den kon­kre­ten Fäl­len, die der Au­to­bau­er vor den Su­pre­me Court hatte brin­gen wol­len, geht es um Kla­gen Ohios sowie von Land­krei­sen Flo­ri­das und Utahs. Zeit­wei­se schien es, als könn­ten VW wei­te­re große fi­nan­zi­el­le Ri­si­ken dro­hen, da re­gio­na­le Bu­ß­geld­ka­ta­lo­ge hor­ren­de Straf­zah­lun­gen vor­se­hen. Al­ler­dings war es VW zu­letzt ge­lun­gen, zwei ähn­li­che Ver­fah­ren in den Bun­des­staa­ten Mon­ta­na und New Hamp­shire für re­la­tiv ge­rin­ge ins­ge­samt rund 1,5 Mil­lio­nen Dol­lar bei­zu­le­gen.

Wei­ter im Ver­tei­di­gungs­mo­dus

Die Ent­schei­dung des Su­pre­me Courts än­de­re nichts an der Stich­hal­tig­keit von Volks­wa­gens Ar­gu­men­ten, teil­te das Un­ter­neh­men mit. VW werde sich gegen die Kla­gen wei­ter­hin en­er­gisch ver­tei­di­gen. Der Kon­zern ist wei­ter der An­sicht, dass die ver­blei­ben­den An­sprü­che be­reits durch Stra­fen und Ent­schä­di­gun­gen ab­ge­gol­ten seien, die er in der "Die­sel­ga­te"-Af­fä­re wegen Ver­stö­ßen gegen das lan­des­wei­te US-Luft­rein­hal­te­ge­setz "Clean Air Act" hatte zah­len müs­sen. Zu die­ser Ein­schät­zung seien auch meh­re­re an­de­re US-Ge­rich­te ge­kom­men.

Redaktion beck-aktuell, 16. November 2021 (dpa).

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