Notbremsassistenten sollen sicherer und effektiver werden

Die Anforderungen an Fahrassistenzsysteme bei Lkw und Bussen werden weltweit erhöht. Wie das Bundesministerium für Digitales und Verkehr am Mittwoch mitteilte, wurden auf UN-Ebene neue Vorgaben beschlossen. Die Änderungen gölten ab September 2025 für neue Fahrzeugtypen und ab September 2028 für alle Neufahrzeuge. Die internationalen Regelungen müssten allerdings noch in einem weiteren Schritt in verbindliches EU-Recht umgesetzt werden.

Weniger Auffahr-Unfälle erwartet

"Mit den neuen technischen Vorschriften, die Lkw-Notbremsassistenten künftig weltweit erfüllen müssen, erhöhen wir die Verkehrssicherheit und reduzieren die Gefahr von Auffahr-Unfällen", betonte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP). Deutschland sei hier ein wesentlicher Impulsgeber gewesen. Es gehe jetzt darum, die Vorgaben schnellstmöglich auf EU-Ebene umzusetzen. "Auch dafür werden wir uns mit Hochdruck einsetzen", kündigte Wissing an.

Leben retten durch Technik

Die jetzt beschlossenen Neuerungen sehen vor, dass sich die Systeme künftig bei Unfallgefahr frühzeitiger einschalten. Drohe ein Lkw auf ein stehendes Fahrzeug zu fahren, werde die Geschwindigkeit massiv reduziert. Dies könne insbesondere an einem Stau-Ende Leben retten, heißt es in der Mitteilung des Ministeriums. Außerdem könnten Notbremsassistenten in Zukunft nicht mehr dauerhaft manuell ausgeschaltet werden. Werde das System vom Fahrer deaktiviert, schalte es sich nach 15 Minuten automatisch wieder ein.

Erweiterung auf innerstädtischen Bereich

Neu sei auch, dass Notbremsassistenten ihre Wirkung nicht mehr nur auf Autobahnen entfalten sollen: Die neue Generation von Notbremsassistenten müsse neben Fahrzeugen auch Fußgänger erkennen können. Damit werde der Anwendungsbereich von Lkw-Notbremsassistenzsystemen erstmals auf den innerstädtischen Bereich erweitert.

Redaktion beck-aktuell, 23. März 2022.