Schon im Alter von vier Monaten ist Spencer Elden gewissermaßen zu einer Berühmtheit geworden. Er ist das Baby auf dem Cover des 1991 erschienenen Nirvana-Albums "Nevermind", das der Band zum internationalen Durchbruch verhalf.
Bis zum Jahr 2020 zeigte sich Elden in der Öffentlichkeit begeistert von seiner Beteiligung, dann erfolgte der Sinneswechsel. Er meldete das Album-Cover beim FBI als mögliche Kinderpornografie. 2021 verklagte er die Band Nirvana, ihr Plattenlabel, den damaligen Fotografen und die Witwe des ehemaligen Lead-Sängers Kurt Cobain auf jeweils 150.000 US-Dollar.
Bei dem Bild handele es sich um Kinderpornografie und jeder der Beklagten habe Elden seiner Würde und Privatsphäre beraubt, so sein Anwalt James Marsh. Im Jahr 2023 wies ein Richter die Klage ab. Sie sei bereits verjährt. Ein Berufungsgericht sah dies allerdings anders. Jedes Mal, wenn Kinderpornografie angesehen werde, handele es sich um eine Wiederholung des Missbrauchs. Eine Entscheidung, ob es sich bei dem Bild um Kinderpornografie handelt, traf das Berufungsgericht jedoch nicht.
Kapitalismuskritik statt Kinderpornografie
Wie Courthouse News Service berichte, hat US-Richter Fernando Olguin das nun nachgeholt - und die Klage wieder abgewiesen. Die Ausführungen Eldens, dass das Foto beim Betrachter eine sexuelle Reaktion auslösen solle, seien nicht überzeugend. Das Bild würde eher an ein Familienfoto eines nackt badenden Kindes erinnern.
Weder die Pose noch das Setting, der gewählte Bildausschnitt oder die Gesamtumstände würden darauf hinweisen, dass das Bild sexuell anstößig sei. Es handele sich lediglich um ein nacktes Baby, das unter Wasser nach einem Geldschein greift. Darin sei keine Kinderpornografie zu sehen, sondern eine vage Kapitalismuskritik.
Die Anwälte der Band zeigten sich mit dem Urteil zufrieden. Der Anwalt von Spencer Elden kündigte an, sein Mandant werde in Berufung gehen.


