Niederlande: Gericht weist nach Saison-Abbruch Aufstiegs-Forderung von Zweitliga-Clubs zurück

Im Streit um den vorzeitigen Abbruch der Spielzeit im Profifußball der Niederlande sind zwei Zweitliga-Vereine mit der Forderung nach ihrem Aufstieg in die Ehrendivison gescheitert. Der Fußballverband KNVB habe durchaus das Recht gehabt, die Saison ohne Auf- und Absteiger zu beenden, urteilte das von den Clubs angerufene Gericht in Utrecht am Abend des 14.05.2020.

Zwei Clubs wollten ihren Aufstieg durchsetzen

Der SC Cambuur aus Leeuwarden und De Graafschap aus Doetinchem stehen nach dem wegen der Corona-Pandemie vom KNVB beschlossenen Ende der Saison an erster beziehungsweise zweiter Position der 2. Liga. Sie hatten gehofft, mit einer Einstweiligen Verfügung ihren Aufstieg durchsetzen zu können.

Urteilsbegründung wurde live im Fernsehen übertragen

"Der KNVB musste mit dem Rücken zur Wand einen Beschluss fassen", erklärte der zuständige Richter Hans Zuurmond bei der live im Fernsehen übertragenen Urteilsbegründung. Der Verband habe dabei die Interessen aller Clubs berücksichtigen müssen. "Es gibt immer Clubs, die Pech haben", fügte Zuurmond hinzu. Der KNVB habe seine durch die eigene Satzung gegebenen Befugnisse jedenfalls nicht überschritten.

Niederländische Regierung verbot Fußballspiele bis September 2020

Infolge der Corona-Krise hatte die niederländische Regierung unter anderem Fußballspiele bis zum 01.09.2020 verboten. Daraufhin hatte der KNVB am 24.04.2020 als erste Liga Europas beschlossen, die Spielzeit zu beenden und die restlichen acht Spielrunden nicht auszutragen. Zugleich wurde entschieden, dass es weder Auf- noch Abstiege geben soll und auch kein Meistertitel vergeben wird. Gegen das Urteil kann noch Berufung eingelegt werden.

Redaktion beck-aktuell, 15. Mai 2020 (dpa).