Neun­te GWB-No­vel­le tritt in Kraft

Am 09.06.2017 ist die neun­te No­vel­le des Ge­set­zes gegen Wett­be­werbs­be­schrän­kun­gen in Kraft ge­tre­ten. Dies teil­te das Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um mit. Mit der No­vel­le soll das Wett­be­werbs­recht an die Di­gi­ta­li­sie­rung der Märk­te an­ge­passt wer­den.

Aus­wei­tung der Fu­si­ons­kon­trol­le

Ab jetzt könn­ten Über­nah­men von über 400 Mil­lio­nen Euro ge­prüft wer­den – un­ab­hän­gig von Um­satz­zah­len, so das Mi­nis­te­ri­um. Neben dem Zu­gang zu wett­be­werbs­re­le­van­ten Daten könne das Bun­des­kar­tell­amt in Zu­kunft auch Phä­no­me­ne wie Netz­werk- und Ska­len­ef­fek­te be­rück­sich­ti­gen, wenn es die Markt­be­herr­schung von Un­ter­neh­men prüft.

Um­set­zung der EU-Richt­li­nie zum Kar­tell­scha­dens­er­satz

Die 9. GWB-No­vel­le schlie­ße dar­über hin­aus be­stehen­de Rechts­lü­cken, die die Ver­ant­wort­lich­keit von Mut­ter­ge­sell­schaf­ten und Rechts­nach­fol­gern für Kar­tell­ver­stö­ße von Toch­ter­ge­sell­schaf­ten be­zie­hungs­wei­se er­wor­be­nen Un­ter­neh­men be­tref­fen. Damit werde ver­hin­dert, dass sich Un­ter­neh­men künf­tig Geld­bu­ßen in Mil­lio­nen­hö­he ent­zie­hen kön­nen, indem sie nach­träg­lich um­struk­tu­rie­ren oder Ver­mö­gen ver­schie­ben. Gleich­zei­tig setze die GWB-No­vel­le die EU-Richt­li­nie zum Kar­tell­scha­dens­er­satz in deut­sches Recht um.

Redaktion beck-aktuell, 9. Juni 2017.

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