Frauenanteil in allen Zulassungsarten weiter angestiegen
Erneut haben sich die Einzelzulassungen als Rechtsanwalt und Rechtsanwältin zugunsten der Syndikus-Zulassungen deutlich verringert. Zum 01.01.2022 waren 142.822 (Vorjahr: 144.733; -1.911) Rechtsanwälte und Rechtsanwältinnen in Einzelzulassung, 5.149 Syndikusrechtsanwältinnen und -anwälte (Vorjahr: 4.410; +739) zugelassen, hinzu kamen 17.616 (Vorjahr: 16.537; +1.079) Doppelzulassungen. Der Frauenanteil ist in allen Zulassungsarten weiter angestiegen, liegt bei den Syndizi jedoch noch einmal deutlich höher als bei den Einzelzulassungen (34,42%). 44,96% der doppelt Zugelassenen und sogar 57,7% der reinen Syndikusrechtsanwälte sind weiblich. Wie auch in den letzten Jahren ist die Anzahl der Anwaltsnotare weiter rückläufig: Mit 5.015 liegt sie um 2,89% unter dem Vorjahr (5.164).
Mehr Fachanwaltstitel und mehr Fachanwältinnen und -anwälte
Die Zahl der Fachanwältinnen und Fachanwälte ist dagegen abermals gestiegen: So gab es zum Stichtag 45.960 Fachanwälte (Vorjahr: 45.732). Davon waren 14.872 Fachanwältinnen (Vorjahr: 14.677). Damit liegt der Frauenanteil weiterhin bei 32,1%. Gemessen an der Gesamtzahl der insgesamt zugelassenen Rechtsanwälte sind 27,8% auch Fachanwälte; von den insgesamt zugelassenen Rechtsanwältinnen sind 24,8% auch Fachanwältinnen. Die Anzahl der erworbenen Fachanwaltstitel hat ebenfalls weiter zugenommen und beträgt nun insgesamt 58.229 (Vorjahr: 57.861). Davon erwarben 34.901 (davon 12.079 weiblich) einen Fachanwaltstitel, 9.846 (davon 2.577 weiblich) zwei Fachanwaltstitel und 1.213 (davon 216 weiblich) die höchstmöglichen drei Fachanwaltstitel.
Arbeitsrecht beliebteste Spezialisierung
Beliebteste Fachanwaltschaft ist nach wie vor die für Arbeitsrecht (11.055). Dieser folgt die Fachanwaltschaft für Familienrecht (9.137), die mit 59% weiterhin den höchsten Frauenanteil aufweist (Vorjahr: 58,8%). Gleichzeitig hat sie allerdings neben den Fachanwaltschaften für Steuerrecht, für Sozialrecht und nun auch für Bank- und Kapitalmarktrecht erneut einen Rückgang zu verzeichnen. Die höchsten Zuwächse hatten die Fachanwaltschaften Arbeitsrecht, Verkehrsrecht und Handels- und Gesellschaftsrecht zu verbuchen, gefolgt von Erbrecht, Informationstechnologierecht, Strafrecht und Medienrecht.