Trotz des millionenschweren Schadenersatz-Urteils in den USA wegen einer unzureichenden Warnung vor Krebsrisiken von Glyphosat bleibt es bei der Zulassung des Unkrautvernichters in Europa. Die EU-Kommission verwies am 13.08.2018 in Brüssel auf die Entscheidung vom Dezember 2017, das Mittel grundsätzlich weitere fünf Jahre auf dem Markt zu lassen. Es liege aber in der Hand der Mitgliedsstaaten, Lizenzen für die Nutzung zu erteilen.
US-Gericht verurteilte Monsanto zu 289 Millionen US-Dollar Schadenersatz
Ende vergangener Woche hatte ein Gericht in den USA den frisch von Bayer übernommenen US-Saatgutkonzern Monsanto wegen angeblich verschleierter Krebsrisiken des Glyphosat-Unkrautvernichters Roundup verurteilt. Monsanto soll einem Krebspatienten Schadenersatz in Höhe von 289 Millionen US-Dollar (254 Millionen Euro) zahlen. Monsanto wird dagegen in Berufung gehen.
EU-Kommission sieht keinen Zusammenhang zwischen Glyphosat und Krebserkrankungen
Die EU-Kommission hatte die weitere Zulassung für fünf Jahre Mitte Dezember 2017 nach Zustimmung der Mitgliedsstaaten - auch Deutschlands - beschlossen. Nach einer gründlichen wissenschaftlichen Analyse aller verfügbaren Daten sei man zu dem Schluss gekommen, dass es keine Verbindung zwischen der Chemikalie und Krebserkrankungen bei Menschen gebe, erklärte die Kommission damals.
Redaktion beck-aktuell, 13. August 2018 (dpa).
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