Mordgeständnis bei "Wahrheit oder Pflicht" führt zu 15 Jahren Haft

Ein junger Mann, der bei einer Partie "Wahrheit oder Pflicht" den Mord an seiner 94-jährigen Stief-Großmutter gestanden hat, muss in England lange ins Gefängnis. Ein Gericht in der Stadt Preston verurteilte den 21-Jährigen am Freitag zu lebenslanger Haft. Er müsse mindestens 15 Jahre hinter Gittern verbringen, entschied das Gericht. Der junge Mann war von zwei Freunden bei "Wahrheit oder Pflicht" nach seinem "dunkelsten Geheimnis" gefragt worden.

Geständnis in einer Therapiestunde wiederholt

"Ich glaube, ich habe jemanden getötet", antwortete der junge Mann kurz nach der Tat im Mai 2018 und erzählte auf Nachfrage, er habe die Vorhänge in Brand gesetzt, weil er gewollt habe, dass seine an Demenz erkrankte Stief-Großmutter nicht mehr leide. Doch die Freunde glaubten ihm nicht, sondern hielten die Geschichte für einen schlechten Witz. Erst als der Mann fast ein Jahr später sein Geständnis in einer Therapiestunde wiederholte, wurde der Fall wieder aufgerollt.

Jury sah klare Beweise für Täterschaft

Die Feuerwehr war zunächst von einem Unfall ausgegangen, bei dem die 94-Jährige eine brennende Zigarette vergessen hatte. Nach dem Geständnis stießen die Ermittler bei dem jungen Mann aber auf Zeichnungen der Wohnung, schriftliche Einträge in Mobiltelefon und Laptop sowie Internetsuchen, die auf die Tat hinwiesen. Im Prozess bestritt der 21-Jährige die Vorwürfe als Missverständnis. Seinen Freunden habe er als damals 17-Jähriger imponieren wollen. Eine Jury aber sah klare Beweise für seine Täterschaft.

Redaktion beck-aktuell, 12. November 2021 (dpa).