Auf Facebook schrieb Duterte, sie sei mit jemandem in Kontakt, der bereit sei, Marcos, dessen Ehefrau sowie einen Cousin – den Sprecher des Repräsentantenhauses –, umzubringen, sollte sie selbst getötet werden. Dies sei "kein Witz", versicherte sie.
Die Vize-Präsidentin reagierte mit den Aussagen auf Online-Kommentare, sie solle auf ihre eigene Sicherheit im Repräsentantenhaus achtgeben. Zuvor war ihr Stabschef festgenommen worden, nachdem er dort während einer Anhörung über den angeblichen Missbrauch von Geldern keine Fragen beantwortet hatte.
Duterte werde vorgeladen, um Licht in die Ermittlungen wegen angeblicher schwerer Drohungen und möglicher Verletzung des Anti-Terror-Gesetzes zu bringen, hieß es nun. Die Polizei leitete auch eine Fahndung nach dem Killer ein, den Duterte angeblich kontaktiert hat. Die Politikerin betonte hingegen, ihre Aussagen seien "aus ihrem logischen Kontext gerissen" worden.
Toxische Beziehung
Marcos Jr. hatte gefordert, Duterte für ihre Drohung zur Rechenschaft zu ziehen. "Wenn es so einfach ist, die Ermordung eines Präsidenten zu planen, wie steht es dann mit normalen Bürgern?", fragte er in einer Videobotschaft. Sowohl der Präsident als auch seine Vizepräsidentin sind Sprösslinge der zwei einflussreichsten Politiker-Familien des Inselstaates.
Ein politisches Bündnis von Duterte und Marcos Jr. hatten beiden bei der Wahl 2022 zum Sieg verholfen. Vor den Halbzeitwahlen, bei denen die Philippiner unter anderem neue Mitglieder des Repräsentantenhauses wählen, kam es jedoch zum Bruch. Im Oktober sprach Duterte von einer mittlerweile "toxischen" Beziehung zu Marcos Jr. und äußerte Gewaltfantasien: "Ich stelle mir vor, wie ich ihm den Kopf abschneide."