Mord an Haitis Präsident: Lebenslange Haft für Geschäftsmann

Im Zusammenhang mit der Ermordung des haitianischen Präsidenten Jovenel Moïse vor knapp zwei Jahren ist der haitianisch-chilenische Geschäftsmann Rodolphe Jaar in den USA zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das berichteten US-Medien am 02.06.2023 übereinstimmend aus dem Gerichtssaal in Miami im Bundesstaat Florida. Jaar hatte sich bereits im März in mehreren Anklagepunkten schuldig bekannt, so der der Verschwörung zum Mord.

Moïse mit 12 Schüssen in Residenz getötet 

Jaar hatte sich zudem der Entführung außerhalb der Vereinigten Staaten schuldig bekannt. Auch gab er zu, kolumbianische Söldner bei der Beschaffung von Waffen, der Bereitstellung einer Unterkunft und mit Geld unterstützt zu haben. Präsident Moïse war in der Nacht zum 07.07.2021 in seiner Residenz in der Hauptstadt Port-au-Prince mit zwölf Schüssen getötet worden. Nach Ermittlungen der Behörden in Haiti und den USA führten rund 20 kolumbianische Söldner im Auftrag mehrerer Hintermänner die Tat aus. Die US-Ermittler gehen davon aus, dass der Plan ursprünglich lautete, Moïse zu entführen. Geklärt sind die Hintergründe der Tat noch immer nicht. Mehr als 40 Verdächtige wurden in Haiti festgenommen, darunter 18 Kolumbianer und der Chef von Moïses Palastwache. Angeklagt wurde dort bislang allerdings niemand. 

Auch haitianischer Ex-Senator unter Angeklagten

In den USA wurde Anklage gegen elf Personen erhoben, unter anderem gegen einen haitianischen Ex-Senator. Jaar ist der erste, der verurteilt wurde. Haiti ist das ärmste Land des amerikanischen Kontinents und leidet unter einer äußerst schlechten Sicherheits-, Versorgungs- und Gesundheitslage. Banden kontrollieren große Teile des Großraums der Hauptstadt Port-au-Prince und kämpfen mit brutalen Mitteln um Territorium. Seit Moïses Tod wurden keine Wahlen in Haiti abgehalten.

Redaktion beck-aktuell, 5. Juni 2023 (dpa).

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