Pflicht zur Bevorzugung bei Personalentscheidungen gefordert
"Die Realität ist geprägt von einem Bundeskabinett, das keine einzige Person mit Rassismuserfahrung beinhaltet und von Chefetagen, die immer noch überwiegend weiß, männlich und westdeutsch sind", so Ortmann weiter. Menschen mit Migrationsgeschichte seien strukturell benachteiligt und hätten deswegen immer noch schlechtere Chancen unter anderem in der Bildung, auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt und im Gesundheitssystem. Für Behörden, Gerichte und Unternehmen des Bundes sieht der Entwurf vor, dass bei gleicher Qualifikation bei Personalentscheidungen so lange Menschen mit Migrationsgeschichte bevorzugt werden, bis ihr Anteil dort dem in der Bevölkerung entspricht.
25% mit Migrationshintergrund
Rund jeder vierte Mensch in Deutschland hat einen Migrationshintergrund, hatte also entweder bei der Geburt nicht die deutsche Staatsangehörigkeit oder hat mindestens ein Elternteil, bei dem dies nicht der Fall war. Die Konferenz möchte diesen Begriff in ihrem Entwurf neu definieren. Er soll demnach Menschen erfassen, die keine Deutschen sind, außerhalb der Bundesrepublik geborene Zugewanderte und Menschen, deren Eltern zugewandert sind. Der Bundeskonferenz gehören rund 70 Organisationen an.