Meldepflicht für Corona-Infektionen bei Haustieren geplant

Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner (CDU), will eine Meldepflicht für Corona-Infektionen bei Haustieren einführen und hat dazu eine Verordnung auf den Weg gebracht. Dies teilte ihr Ministerium am 16.06.2020 mit. Die Meldepflicht solle dabei helfen, Informationen zu Übertragung, Vorkommen und Ausbreitung des Corona-Virus zu erhalten. Klöckner betont, dass es aber keine Pflicht für Haustierhalter geben wird, ihre Tiere testen zu lassen.

Bislang nur Einzelfälle von infizierten Haus- und Zootieren bekannt

Der Verordnungsentwurf sehe stattdessen vor, dass künftig der Tierarzt oder das Labor Infektionen an die zuständige Behörde melden muss. Die Behörden sollen dann wöchentlich an das Bundeslandwirtschaftsministerium melden. In verschiedenen Ländern seien jeweils Einzelfälle von Hauskatzen aus Corona betroffenen Haushalten bekannt geworden, die positiv getestet worden seien. Fallberichte gebe es auch für Tiger und Löwen aus einem Zoo in den USA. Weltweit gebe es bislang 15 gemeldete Infektionen bei gehaltenen Tieren.

Hunde weniger corona-empfänglich als Katzen

Dass die Anfälligkeit verschiedener Tierarten dabei sehr unterschiedlich sei, zeigten Infektionsversuche des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Katzen und Frettchen seien demnach für den Erreger empfänglich, Hunde nach derzeitigem Stand weniger. Die bisherigen Erfahrungen, auch aus Deutschland, lieferten aber keine Hinweise darauf, dass Haustiere, einschließlich Katzen und Frettchen, das Corona-Virus auf Menschen übertragen. Die Meldepflicht solle dazu dienen, das Corona-Virus besser zu erforschen. 

Redaktion beck-aktuell, 16. Juni 2020.

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