Mailänder Staatsanwalt legt Ermittlungen zu Amri zu den Akten

Der Berliner Attentäter Anis Amri, der in der Nähe von Mailand erschossen wurde, hatte dort nach Angaben der Staatsanwaltschaft kein terroristisches Netzwerk. Amri habe keinerlei Verbindungen in der Region Lombardei gehabt und sei auf der "Durchreise" in Richtung Sizilien gewesen, sagte der Mailänder Staatsanwalt, Alberto Nobili, der Deutschen Presse-Agentur am 18.12.2017. Seine Behörde habe deshalb ein Jahr nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin beantragt, die Ermittlungen zu internationalem Terrorismus zu den Akten zu legen. "Amri hatte keinen Bezugspunkt in der Lombardei."

Amri war über Italien nach Deutschland gekommen

Amri war vor einem Jahr mit einem gestohlenen Lastwagen in den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche gerast und hatte zwölf Menschen getötet und rund 70 weitere verletzt. Am 23.12.2016 wurde er in Sesto San Giovanni bei Mailand in der Lombardei bei einer Polizeikontrolle erschossen. Der Tunesier war vor seiner Weiterreise nach Deutschland einst als Flüchtling in Sizilien angekommen. In Italien hatte er mehrere Jahre im Gefängnis gesessen. In Rom waren weitere Ermittlungen in dem Fall aufgenommen worden. Eines der zwölf Opfer des Berliner Terroranschlags stammte aus Italien. Zudem soll Amri in der Nähe der Hauptstadt, in Aprilia, ebenfalls Kontakte gehabt haben.

Redaktion beck-aktuell, 18. Dezember 2017 (dpa).

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