Premierminister und Oppositionschef uneins
"Wir bestreiten offensichtlich die Ansprüche, die gemacht werden, und wir werden unsere Position weiterhin im internationalen Recht verteidigen", sagte Premierminister Boris Johnson am 22.11.2019 zu Reportern. Oppositionschef Jeremy Corbyn von der Labour-Partei kündigte hingegen an, im Falle eines Wahlsiegs am 12.12.2019 den Archipel an Mauritius zu übergeben.
UN-Resolution rechtlich nicht bindend
Im Mai 2019 hatten die Mitgliedsländer der Vereinten Nationen mehrheitlich eine Resolution verabschiedet, die Großbritannien auffordert, den Chagos-Archipel an Mauritius innerhalb von sechs Monaten zurückzugeben. 116 Länder stimmten dafür. Deutschland und 55 weitere Staaten enthielten sich. Dagegen stimmten sechs Staaten, darunter Großbritannien, die USA, Australien und Israel. Rechtlich bindend ist die Resolution nicht.
IGH sieht Selbstbestimmungsrecht der Völker verletzt
Bereits im Februar 2019 hatte der Internationale Gerichtshof in Den Haag im Auftrag der UN-Vollversammlung ein Gutachten erstellt, demzufolge Großbritanniens jahrzehntelange Kontrolle über das Archipel gegen das Selbstbestimmungsrecht der Völker verstößt. Großbritannien hält dagegen, dass das Archipel nie Teil von Mauritius gewesen sei und dessen Ansprüche deswegen ungültig seien.