Lira-Krise: Türkei geht gegen Kritiker in sozialen Medien vor

Im Kampf gegen die Währungskrise will die türkische Regierung nun Menschen für negative Kommentare über die wirtschaftliche Lage bestrafen. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete am 13.08.2018, Staatsanwälte in Ankara und Istanbul gingen nun gegen Personen und Konten in sozialen Medien vor, die die "wirtschaftliche Sicherheit" des Landes gefährden, indem sie falsche Berichte oder "Spekulationen" unter anderem über den Zustand öffentlicher Unternehmen oder Banken verbreiteten.

Ermittlungen gegen Betreiber von 346 Konten in sozialen Medien

Staatspräsident Erdogan verteidigte das Vorgehen gegen Kritiker während einer Rede vor einem Publikum von Diplomaten in Ankara. Er nannte sie "Wirtschaftsterroristen". Sie hätten "Verrat" begangen. Jene, die "Spekulationen" verbreiteten, sollten dafür zahlen. Das Innenministerium meldete, dass Ermittlungen gegen die Betreiber von 346 Konten in sozialen Medien im Gange seien. Sie hätten mit ihren Berichten oder Kommentaren den Anstieg des Dollars zur Lira gestützt.

Redaktion beck-aktuell, 14. August 2018 (dpa).

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