Angeklagter anhand von DNA-Spuren überführt
Der Vorsitzende Richter Holger Jung hatte bereits zu Prozessbeginn Ende Juni von einer "hohen Wahrscheinlichkeit für einen Schuldspruch" für den nunmehr wegen schwerer und gefährlicher Körperverletzung verurteilten 42-Jährigen gesprochen. Am Tatort war ein Handschuh mit DNA-Spuren des Belgiers gefunden worden. Die Erklärung des Mannes, die Handschuhe seien ihm gestohlen und als falsche Fährte am Tatort platziert worden, fand das Gericht offensichtlich wenig überzeugend.
Günther vermutet Konkurrenz hinter Anschlag
Günther wurde nach dem Angriff mehrfach operiert. Augenlider und Teile seiner Gesichtshaut mussten transplantiert werden. Zahlreiche weitere Operationen stehen ihm nach eigener Aussage noch bevor. Er war zum Zeitpunkt des Anschlags Finanzvorstand der damaligen RWE-Tochter Innogy. Damals stand die Übernahme von Innogy durch Eon unmittelbar bevor. Günther vermutet als Auftraggeber des Säureattentats eine Person in seinem damaligen beruflichen Umfeld, die ihn als Konkurrenten habe ausschalten wollen. Heute ist Günther Finanzvorstand des finnischen Energiekonzerns Fortum, der mehr als 19.000 Menschen beschäftigt. Günther sagte vor Gericht, er hoffe, dass die Ermittlungen mit der Entscheidung nicht beendet seien und auch die Mittelsmänner und der Auftragsgeber der Tat aufgeklärt würden.