Über sieben Jahre Haft für tödliche Raserfahrt

Im Prozess um eine tödliche Raserfahrt mit zwei Toten und zwei Schwerverletzten hat das Landgericht Neuruppin den 24-jährigen Angeklagten zu sieben Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Das Urteil ergehe wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens mit Todesfolge und fahrlässiger Körperverletzung, erklärte der Vorsitzende Udo Lechtermann am Donnerstag bei der Verkündung.

Nebenkläger forderten "lebenslang"

Der junge Deutsche habe die Fahrt bewusst unternommen, um seinen Sportwagen und seine Fahrkünste bei höchst möglicher Geschwindigkeit seinem Beifahrer vorzuführen, sagte Lechtermann in der Begründung. Die Staatsanwaltschaft hatte acht Jahre Haft wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens mit Todesfolge gefordert. Die Vertreter der Nebenkläger hatten in ihren Plädoyers für den 24-Jährigen eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen Mordes gefordert. 

Anklage lautete ursprünglich auf Mord

Der 24-jährige Deutsche war ursprünglich wegen Mordes angeklagt. Er hatte im Juli 2021 in einem 510 PS-starken Sportwagen auf einer Bundesstraße mit überhöhter Geschwindigkeit einen Unfall mit einem entgegenkommenden Fahrzeug verursacht. Dabei starben zwei Frauen im Alter von 28 und 32 Jahren, zwei weitere Mitfahrer wurden schwer verletzt. Auch das ungeborene Kind der älteren Frau überlebte den Unfall nicht.

LG Neuruppin, Urteil vom 15.12.2022 - 11 Ks 12/22

Redaktion beck-aktuell, 15. Dezember 2022 (dpa).

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