LG München I: Einigung in Streit um "Feindliche Übernahme" - Keine Entschädigung für Sarrazin

Obwohl sein alter Verlag sein Buch "Feindliche Übernahme - wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht" nicht veröffentlichen wollte, erhält Ex-Bundesbanker Thilo Sarrazin keine Entschädigung. Darauf einigten sich die beiden Parteien am 07.10.2019 vor dem Landgericht München I, wie ein Gerichtssprecher bestätigte. Der umstrittene Autor und frühere Berliner Finanzsenator darf danach aber von der Vorschusszahlung 75.000 Euro behalten, lediglich 25.000 Euro muss er zurückzahlen.

Streit um neues Buch

Vor Gericht einigten sich Sarrazin und der Verlag Random House außerdem darauf, Sarrazins Autorenvertrag zu beenden. Sarrazin hatte dem Verlag Rufschädigung vorgeworfen, weil dieser sein neues Werk nicht mehr habe veröffentlichen wollen. Das Buch ist mittlerweile in einem anderen Verlag erschienen.

Random House sah Manuskript nicht publikumsfähig

Dabei habe er inhaltlich geliefert, was der Verlag bestellt habe, sagte der langjährige SPD-Politiker in der Verhandlung im Sommer 2018. Die Gegenseite hatte argumentiert, das Manuskript habe sich - wie jedes Werk des Autors - als sehr arbeitsintensiv erwiesen. In der damaligen Fassung sei es nicht publikationsfähig gewesen. Beide Seiten hatten die Zusammenarbeit schließlich beendet.

Redaktion beck-aktuell, 9. Oktober 2019 (dpa).

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