Verteidiger wollen Urteil anfechten
Der Krefelder hatte in dem Verfahren gestanden, zunächst seine heute elfjährige Tochter und gemeinsam mit dem Viersener vom Frühjahr 2017 an auch dessen mittlerweile zwölfjährige Nichte regelmäßig schwer sexuell missbraucht zu haben. Der 39-jährige aus Viersen dagegen hatte zwar eingestanden, seit 2015 seine Nichte missbraucht zu haben. Er räumte aber nur ein Drittel der angeklagten Fälle ein. Zum Vorwurf des gemeinschaftlichen Missbrauchs schwieg er. Die Verteidiger der beiden, die deutlich geringere Strafen gefordert hatten, kündigten an, das Urteil anfechten zu wollen.
Insgesamt über 100 Missbrauchsfälle angeklagt
Insgesamt waren mehr als 100 Missbrauchsfälle angeklagt worden. Einige der Verfahren wurden eingestellt, weil die Fälle nur mithilfe der Opfer hätten aufgeklärt werden können. Das aber, so Richter Lothar Beckers, "wollten wir den Mädchen ersparen." Der Angeklagte aus Krefeld hatte durch sein umfassendes Geständnis schon dafür gesorgt, dass die beiden Opfer nicht vor Gericht aussagen mussten. "Es tut mir leid, was ich getan habe", hatte der Vater erklärt.
Mütter ahnten nichts von Missbrauchstaten
Die beiden Männer hatten ihre Taten aufgezeichnet und fotografiert. In beiden Fällen ahnten die Mütter nichts vom Martyrium ihrer Töchter. Der Krefelder lebte getrennt von der Kindsmutter und missbrauchte das Mädchen, wenn es zu Besuch kam. Dem Viersener hatte die Schwester die kleine Tochter regelmäßig anvertraut. Die Ermittlungen zu dem Missbrauchskomplex waren mit einer Durchsuchung bei einem Familienvater in Bergisch Gladbach ins Rollen gekommen. Ermittler fanden damals viele digitale Kontakte zu anderen Verdächtigen, denen sie Missbrauch von Kindern vorwerfen.